3. Hallenlandesmeisterschaft im Fußball für Menschen mit Handicap: Titelverteidiger gewann auch diesmal

Von Christoph Köhler, dem Geschäftsführer von Special Olympics Thüringen, erhielten wir zeitnahe Infos zur 3. Hallenlandesmeisterschaft im Fußball für Menschen mit Handicap am 2. Dezember in Rudolstadt.

Köhler trug mit seinem Team wesentlich zum Gelingen einer Veranstaltung bei, bei der es unabhängig vom Abschneiden der Mannschaften nur Gewinner gab, wie Rudolstadts Stadtoberhaupt nach gut fünfeinhalb Stunden Fußball betonte. Denn viel zu lange schon lag die letzte Meisterschaft im Budenzauber zurück. Fast genau vor drei Jahren, im Jahr 2019, gab es letztmalig die Gelegenheit, um den Titel des Landesmeisters in der Halle zu spielen. Nun richtete Special Olympics in Thüringen, unterstützt durch den Thüringer Fußball-Verband (TFV), das Turnier wieder aus.

Da sich Rudolstadt stets als hervorragender Standort für dieses Turnier erwiesen hat, lag es nahe, auch diesmal wieder bei der Stadtverwaltung für die Nutzung die Dreifelderhalle anzufragen. Rudolstadt ist übrigens in Kooperation im Städtedreieck mit Bad Blankenburg und Saalfeld Gastgeber für eine Delegation aus dem Sudan im Rahmen des Host Town Programs kurz vor den Special Olympics World Games im Juni 2023, die in Berlin stattfinden. Die Stadt am Saalebogen wird also bereits jetzt ihrer Rolle als inklusive Kommune gerecht.

Zehn Mannschaften reisten am Freitagvormittag (02.12.22) trotz schwieriger Wetterbedingungen aus ganz Thüringen an. Darunter erstmals auch drei Teams, die im Unified Modus antraten. Im Unified spielen Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gemeinsam und füllen somit den inklusiven Gedanken mit Leben. Bei den so genannten Traditional Teams, also den Mannschaften, in denen ausschließlich Menschen mit Handicap spielen, gingen sieben Mannschaften an den Start.

Das Turnier verlief recht spannend und war auch diesmal von einer großen Begeisterung der Teilnehmer geprägt. Da spielte es auch keine Rolle, wie gut man mit dem Ball umgehen konnte. Der Spaß an der Bewegung und die Freude, im Team zu spielen, dominierten. Damit wurden alle die in ihrer Meinung bestätigt, das Turnier trotz mancher Widerstände durchzuführen und vom TFV zu unterstützen.

Vor allem in der Unified Gruppe waren die ersten Spiele sehr ausgeglichen und keine Mannschaft konnte sich zunächst absetzen. Erst das vorletzte Spiel brachte eine Vorentscheidung zugunsten der Schule am Zoopark aus Erfurt. Ihre starke Leistung bestätigten sie im letzten Spiel und behielten die Nase vor den Spirit of Football Allstars gefolgt von der Unified-Mannschaft des Lebenshilfewerkes Weimar/Apolda. Als „Bester Torschütze“ wurde in dieser Gruppe Justin Mähr von der Schule am Zoopark Erfurt ausgezeichnet, die Auszeichnung „Bester Torwart“ bekam Mohammed Ottmann von den Spirit of Football Allstars.

In der zweiten Gruppe setzte sich der Lokalmatador und Titelverteidiger, das Lebenshilfewerk Ilmenau/Rudolstadt, von Beginn an die Spitze. Wichtig war dabei sicher der knappe 1:0 - Sieg gegen die Pößnecker Werkstätten, den stärksten Konkurrenten. So konnte sich die Mannschaft am Ende auch eine 0:2 - Niederlage gegen das Rehazentrum Stadtroda leisten, um das Turnier mit 15 Punkten vor den Pößneckern und Stadtroda zu gewinnen und sich erneut den größten Pokal zu holen. Bei der Ermittlung des besten Torschützen blieb es in dieser Gruppe spannend bis zum Schluss. Michael Schmidt vom Turniersieger setzte sich mit zehn Treffern durch. „Bester Torwart“ wurde Steven Gräfe vom Bodelschwingh-Hof aus Mechterstädt.

Das Turnier wurde von den Schiedsrichtern Frank Wetzki und Andreas Rastdorf sehr souverän geleitet, wob es ihnen die Mannschaften auch durch ihre Fairness nicht allzu schwer machten.

Die Turnierleitung übernahmen Bernd Bock und Mario Grund vom TFV sowie Christoph Köhler von Special Olympics Thüringen. Unter den Augen und mit einem Grußwort von Rudolstadts Bürgermeister Jörg Reichl (BfR), der es sich trotz Terminengpässen nicht nehmen ließ, am Nachmittag in die Dreifelderhalle zu kommen, ging das Turnier mit der Siegerehrung zu Ende.

Das Schlusswort gehörte Heiko Schmidt, dem Vizepräsidenten von Special Olympics in Thüringen. Er blickte schon mal auf das Fußballjahr 2023 mit vielen Turnieren und sicher auch wieder mit einer Meisterschaft unter dem Hallendach.

Unified-Gruppe Endtabelle

Schule am Zoopark Erfurt

Spirit of Football Allstars

Lebenshilfewerk Weimar/Apolda (unified)

Traditional-Gruppe Endtabelle

Lebenshilfewerk Ilmenau/Rudolstadt

Pößnecker Werkstätten

Rehazentrum Stadtroda

Suhler Werkstätten

Lebenshilfewerk Weimar/Apolda (traditional)

Bodelschwingh-Hof Mechterstädt

Diako Thüringen

Christoph Köhler/Hartmut Gerlach