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In den bisherigen 30 Spieljahren haben in der höchsten Spielklasse des Thüringer Fußball-Verbandes (TFV), die als Landesliga, Verbandsliga und nun Thüringenliga bezeichnet wurde und wird, 65 Vereine gespielt. Die Reihe der Vereine, die hier ihre sportliche Heimat hatten, reicht vom BSV Eintracht Sondershausen (23 Saisons) bis zum TSV 08 Holzthaleben (1).
In Zusammenarbeit mit Andreas Kästner (Sömmerda), Mitglied der Arbeitsgruppe (AG) „Archivwesen im TFV“ und Chef-Statistiker, der uns die Texte liefert, wollen wir Ihnen in den nächsten Folgen die Vereine vorstellen, die die „Ewige Tabelle“ (siehe Anhang) anführen. Dabei nehmen wir sowohl den FC Rot-Weiß Erfurt II als auch den FC Carl Zeiss Jena II heraus, sodass wir vorerst bis zum Platz 12 schauen.
Heute (13): FSV 06 Kölleda - Thüringenmeister von 1992
„Ein Name steht nicht nur mit dem Sport der Landstadt im Thüringer Becken eng in Verbindung. Turnvater Friedrich-Ludwig-Jahn lebte zwischen 1828 und 1836 in Kölleda, das deshalb auch als ‚Jahnstadt´ bezeichnet wird, damals jedoch in der Schreibweise Cölleda. Somit wurde dann 1909 auch der erste Turnverein der Stadt als ‚Jahn-Bund‘ Kölleda gegründet, dem mit dem Sportring auch eine Fußballabteilung angehörte.
Und mit dem Fußball geht ein weiterer Name einher, der des 63-fachen Torschützen in der DDR-Oberliga für die Clubs aus Erfurt und Jena, Erwin Seifert. Er übernahm 1982 das Traineramt der BSG Einheit, prägte und begleitete deren Team in seinen erfolgreichsten Jahren. Einheit war 1959 aus dem Zusammenschluss der BSG Motor und der BSG Empor entstanden und nahm im Oktober 1983 den Namen des Trägerbetriebes, vom Funkwerk an. Nachdem mit dem Erfurter FDGB-Bezirkspokal 1987 ein erster bedeutender Titel in die Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportstätte geholt worden war und sich die Funkwerker 1990 für die Thüringenliga qualifiziert hatten, gelang 1992 mit dem Gewinn des Thüringenmeistertitels 1992 der ganz große Clou.
Die Oberliga wurde dann aber zum Kurzzeit-Abenteuer, denn es reichte nur zu einem Saisonsieg und somit selbstredend nicht zum Klassenerhalt.
Nach der Seifert-Ära hielten sich die Pfefferminzstädter noch einige Jahre im Spitzenquartett der Thüringenliga, hatten mit Brian Bliss (USA) und Karen Markosjan (Armenien) Spieler in ihren Reihen, die zuvor schon in der Nationalmannschaft ihrer Heimatländer zum Einsatz gekommen waren, ehe die Funkwerk AG als Hauptsponsor dem Verein die finanziellen Mittel stark kürzte. Ein Absturz bis in die Kreisliga war die Folge und nach Insolvenz gar die Streichung des SV Funkwerk aus dem Vereinsregister.
Dessen Nachfolger, der neugegründete FSV 06, zeigte sich nach dem Gewinn der Kreismeisterschaft Erfurt-Sömmerda 2017, wenn vorerst auch nur für zwei Spielzeiten, erstmals wieder auf Landesebene.“
Andreas Kästner/Hartmut Gerlach
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