Spielbetrieb 06. 09. 2020

Ewige Tabelle (14.): achtjährige NOFV-Oberligazugehörigkeit

In den bisherigen 30 Spieljahren haben in der höchsten Spielklasse des Thüringer Fußball-Verbandes (TFV), die als Landesliga, Verbandsliga und nun Thüringenliga bezeichnet wurde und wird, 65 Vereine gespielt. Die Reihe der Vereine, die hier ihre sportliche Heimat hatten, reicht vom BSV Eintracht Sondershausen (23 Saisons) bis zum TSV 08 Holzthaleben (1).

In Zusammenarbeit mit Andreas Kästner (Sömmerda), Mitglied der Arbeitsgruppe (AG) „Archivwesen im TFV“ und Chef-Statistiker, der uns die Texte liefert, wollen wir Ihnen in den nächsten Folgen die Vereine vorstellen.

Heute (13): VfB 09 Pößneck - nun wieder in der zweithöchsten Spielklasse Thüringens

„Blau und Gelb deine Farben – VfB‘; diese Ableitung aus dem Slade-Titel ‚My oh My‘ präsentiert der VfB 09 Pößneck als Vereins-Hymne der Öffentlichkeit auf seiner Homepage. Darin wird natürlich nicht wie der im englischen Originaltext beschriebene Glaube an eine Frau zum Ausdruck gebracht, sondern der – wie sollte es anders sein – an den Verein. Und der VfB hat in seiner wechselvollen Geschichte einiges erreicht, um jenen Glauben seiner Anhänger immer wieder zu stärken.

So spielten die VfBer vor dem Zweiten Weltkrieg zwischen 1937 und 1939 in der Bezirksklasse als höchster Spielklasse Thüringens, wenn auch mit weniger durchschlagendem Erfolg.

Die 1951 aus der BSG Textil hervorgegangene BSG Fortschritt gehörte ein Jahr später zum Zwölferfeld der ersten Saison der Geraer Bezirksliga, aus der sie bis 1979 jedoch viermal absteigen mussten, ehe sich nach dem unmittelbaren Wiederaufstieg mit zwei Vizemeisterschaften auch nennenswerte Erfolge im Ligabereich einstellten. Das geschah 1980 und 1982, und mit gleichzeitigem Gewinn des Bezirkspokals rundeten sie diese Erfolge noch ab. Für den DDR-weiten FDGB-Pokal qualifiziert, scheiterten sie dann aber bereits in der ersten Runde an Motor Suhl wie auch nach ihrem dritten Bezirkspokalsieg 1988 am FC Carl Zeiss Jena.

Den vom Trägerbetrieb, dem Wälzlagerwerk, abgeleiteten Namen Rotasym, den die BSG seit 1980 trug, gab sie mit der strukturellen Umwandlung der Gesellschaft nach der Wende im Rahmen des Zusammenschlusses ihrer Fußballabteilung mit der der BSG Rotation Pößneck wieder ab. Nach der Bildung des SV WSD Pößneck erfolgte 1994 schließlich die Rückbenennung in VfB 09.

Unter dem 20-fachen DDR-Nationalspieler Jürgen Raab in die Thüringenliga aufgestiegen, schien man sich im Sportpark An der Warthe von Beginn an ein Dauerabonnement auf den zweiten Platz sichern zu wollen. Zwischen 1997 und 2000 wurde man viermal in Folge Vizemeister, ehe 2002 der mittlerweile überfällige Gewinn der Landesmeisterschaft gelang.

Bis 2010 gehörte der VfB der NOFV-Oberliga Süd an und erzielte auch einige einstellige Tabellenplätze. Letzter Paukenschlag vor einem rapiden Absturz bis hin zur Abmeldung der ersten Mannschaft vom Spielbetrieb war der Einzug ins TFV-Pokalfinale 2010 nach dem 2:1-Halbfinalsieg über den FC Rot-Weiß Erfurt. Den Pokal musste man jedoch nach der 0:2-Niederlage dem ZFC Meuselwitz überlassen.

Neu gestartet in der Kreisklasse gelang dem VfB 09 jüngst, ein wenig unterstützt durch die Wirren im Zusammenhang mit der Corona-Krise, der Aufstieg in die Landesklasse Staffel 1

Andreas Kästner/Hartmut Gerlach