Verband 19. 10. 2020

Ewige Tabelle (19.): FC An der Fahne Höhe ist nicht mehr nur in Thüringen bekannt

In den bisherigen 30 Spieljahren haben in der höchsten Spielklasse des Thüringer Fußball-Verbandes (TFV), die als Landesliga, Verbandsliga und nun Thüringenliga bezeichnet wurde und wird, 65 Vereine gespielt. Die Reihe der Vereine, die hier ihre sportliche Heimat hatten, reicht vom BSV Eintracht Sondershausen (23 Saisons) bis zum TSV 08 Holzthaleben (1).

In Zusammenarbeit mit Andreas Kästner (Sömmerda), Mitglied der Arbeitsgruppe (AG) „Archivwesen im TFV“ und Chef-Statistiker, der uns die Texte liefert, wollen wir Ihnen die Vereine der „Ewigen Tabelle“ vorstellen:

Heute (19): FC An der Fahner Höhe – mit neuem Namen zu neuen Höhen

„Der von 15 Ortschaften unmittelbar umgebene Höhenzug Fahner Höhe hat seit jüngster Vergangenheit auch im Fußball seinen Bekanntheitsgrad über die Thüringischen Landesgrenzen hinaus erweitert. Nach dem erstmals errungenen Gewinn des Thüringen-Meistertitels als Spielgemeinschaft FC Blau-Weiß Dachwig-Döllstädt/SV Fortuna Gräfentonna im Jahr 2016 hatte man aus wirtschaftlichen Gründen noch auf den Aufstieg verzichtet. Der unmittelbar danach aus der Fusion beider Partner geborene FC An der Fahner Höhe wagte nunmehr als Tabellenführer der Thüringenliga bei Abbruch der Corona-Saison den Schritt in die NOFV-Oberliga Süd.

Bis 1990 gab es bei den Vorläufern der mit dem heutigen FC sowohl direkt als auch indirekt involvierten Vereine fast ausschließlich Fußball auf Kreisebene. Mehrere Meistertitel und Pokalsiege in ihren Regionen sammelten die SG Dynamo Gräfentonna (Kreis Bad Langensalza), BSG Traktor Großfahner und BSG DLB Dachwig (Erfurt-Land), die BSG Traktor Döllstädt blieb ohne Titel. Erstmals die Bezeichnung Fahner Höhe im Vereinsnamen trug der SV Blau-Weiß 03, ein Zusammenschluss der SG Dachwig-Döllstädt mit dem TSV 1862 Großfahner.

Den Nulldreiern gelang es auch, sich in der Landesklasse zu etablieren und später als FC Blau-Weiß Dachwig in die Thüringenliga aufzusteigen. Unter Trainer Albert Krebs, langjährige Stütze des FC Rot-Weiß Erfurt mit einem A-Länderspiel für die DDR, ging es dann kontinuierlich aufwärts. Mit einem weiteren Ex-Rot-Weißen, Ronny Hebestreit, in den Reihen zog Blau-Weiß 2014 ins Halbfinale des Thüringenpokals ein, ehe 2016 die Meisterschale in die ländliche Region nordwestlich von Erfurt wanderte.

Die erfolgreiche Titelverteidigung nach der Fusion der Spielgemeinschaftspartner misslang aufgrund eines Punktabzuges wegen Nichterfüllung des Schiedsrichter-Solls, worüber die Fahnerschen beinahe ein zweites Mal gestolpert wären. Das wurde wohl nicht nur aufgrund des Abbruches der Saison 2019/20 jedoch verhindert.

Sitz des Clubs ist Gräfentonna, wo auch die 2. Mannschaft ihre Landesklassenspiele austrägt, die Oberliga-Mannschaft hat ihr Domizil im vor wenigen Jahren modernisierten Alfred-Just-Stadion in Dachwig, das heute den Namen GeAT-Arena trägt.“

Andreas Kästner/Hartmut Gerlach