» Detail - tfv-erfurt
25. 11. 2020

Ewige Tabelle (27.): unfassbare 25.000 Zuschauer bei Oberligaspiel gegen den SC Motor Jena

In den bisherigen 30 Spieljahren haben in der höchsten Spielklasse des Thüringer Fußball-Verbandes (TFV), die als Landesliga, Verbandsliga und nun Thüringenliga bezeichnet wurde und wird, 65 Vereine gespielt. Die Reihe der Vereine, die hier ihre sportliche Heimat hatten, reicht vom BSV Eintracht Sondershausen (23 Saisons) bis zum TSV 08 Holzthaleben (1).

In Zusammenarbeit mit Andreas Kästner (Sömmerda), Mitglied der Arbeitsgruppe (AG) „Archivwesen im TFV“ und Chef-Statistiker, der uns die Texte liefert, wollen wir Ihnen die Vereine der „Ewigen Tabelle“ vorstellen. Heute geht es nach Südthüringen.

Heute (27): SV 08 Steinach - 3. Platz in der Landesliga und zwei Halbfinals als Achtungszeichen nach der Wende

„Bekanntester in Steinach geborener Sportler ist Horst Queck, der 1970 die Internationale Vierschanzentournee gewann. Zu jener Zeit hatte der Fußball in dem anerkannten Erholungsort, zu dessen Markenzeichen die Skiarena Silbersattel als größtes alpines Skigebiet Thüringens gehört, seine glorreichste Zeit jedoch schon hinter sich.

Der im August 1919 aus dem FC Steinach hervorgegangene SV 08 wurde dreimal, 1930, 1932 und 1933, Südthüringer Meister, stieg in die erstklassige Gauliga Mitte auf und wurde 1934 mitteldeutscher Vizemeister.

Den Gipfel des Nachkriegsfußballs erreichte die seit 1952 als Motor Steinach spielende BSG mit dem siebenten Platz in der DDR-Oberliga 1963/64. Den zweifachen Nationalspieler und späteren Ehrenbürger der Stadt Werner Linß in ihren Reihen wissend, war sie zuvor aus der 2. DDR-Liga ins Oberhaus der Republik durchmarschiert. Mit Siegen im heimischen Fellberg-Stadion über die drei Erstplatzierten der Vorsaison, SC Motor Jena - vor 25.000 Zuschauern -, SC Empor Rostock und ASK Vorwärts Berlin sowie auswärts beim Meister in Jena rundeten sie diesen Erfolg ab.

Die Siege gegen Jena und Rostock konnten in der folgenden Saison wiederholt, der Abstieg dadurch aber nicht verhindert werden. Einige Zeit noch als Spitzenteam in der Liga Süd, hatte nunmehr ein schleichender Abwärtstrend für Motor begonnen, der Ende der 1980er Jahre in die Bezirksklasse Suhl mündete.

Erst mit dem dritten Platz in der Thüringenliga 2002/03 als Aufsteiger, eingebettet in das zweimalige Vordringen ins TFV-Pokal-Halbfinale 2001 und 2005, setzte der Steinacher Fußball wieder Signale. Den Einzug ins Pokalfinale vereitelten jedoch beide Male die Jenaer per später Revanche mit klaren Siegen.

2018/19 für ein Jahr in den Kreisfußball abgetaucht, spielt der SV 08 in Spielgemeinschaft mit dem Ortsnachbarn VfB gegenwärtig in der Landesklasse

Andreas Kästner/Hartmut Gerlach