Verband 30. 03. 2021

Ewige Tabelle (55.): Bernd Schneider hat seine Wurzeln in Lobeda-West

In den bisherigen 30 Spieljahren haben in der höchsten Spielklasse des Thüringer Fußball-Verbandes (TFV), die als Landesliga, Verbandsliga und nun Thüringenliga bezeichnet wurde und wird, 65 Vereine gespielt. Die Reihe der Vereine, die hier ihre sportliche Heimat hatten, reicht vom BSV Eintracht Sondershausen (23 Saisons) bis zum TSV 08 Holzthaleben (1).

In Zusammenarbeit mit Andreas Kästner (Sömmerda), Mitglied der Arbeitsgruppe (AG) „Archivwesen im TFV“ und Chef-Statistiker, der uns die Texte liefert, wollen wir Ihnen die Vereine der „Ewigen Tabelle“ vorstellen.

Heute (55): SSV Lobeda – Abenteuer Landesliga endete nach zwei Jahren

„Als die BSG Aufbau Jena 1983 zum zweiten Mal in die Bezirksliga Gera aufstieg, zog eines ihrer Talente aus, um zu einem der bekanntesten Fußballspieler Deutschlands zu reifen. Bernd ‚Schnix‘ Schneider, der in seiner späteren Länderspielkarriere ob seiner technischen Fertigkeiten oft als ,weißer Brasilianer‘ bezeichnet wurde, erlernte Anfang 1980er Jahre das Fußballspielen in Lobeda-West.

Im dortigen Sportkomplex besaß der 1990 aus der BSG Aufbau hervorgegangene Spiel- und Sportverein Lobeda sein Domizil. Besaß heißt, dass der SSV heute nicht mehr im Spielbetrieb aktiv ist, dafür hat der Kreisoberligist SV Jena-Lobeda 77 heute das Sagen vor Ort, jedoch nicht als direkter Nachfolgeverein des SSV.

Der SSV hatte seinen frühen Ursprung im Turnverein Lobeda 1861, in dem ab 1920 auch eine Fußballabteilung existierte. In der DDR als BSG Konsum und BSG Empor, wechselte die Trägerschaft in den 1960er Jahren von der Konsumgenossenschaft zur Bau-Union, so auch der Name zur BSG Aufbau. Die hatte es bis zur Wende auf drei Spielzeiten Bezirksliga gebracht, ansonsten auf einstellige Tabellenplätze in der viertklassigen Bezirksklasse.

Der SSV war insgesamt sieben Jahre im Landesmaßstab vertreten. 1998 gelang sogar der Aufstieg in die Thüringenliga, begünstigt durch die Insolvenz des FV Zeulenroda sogar der Klassenerhalt. Doch auch mit dem einstigen DDR-Oberligaspieler Gerhardt Hoppe (Carl Zeiss Jena, Wismut Gera) auf der Trainerbank endete das Abenteuer nach dem zweiten Jahr.

Vor dem Auftakt der Saison 2007/08 zog der heute vorwiegend noch im Freizeitsport aktive SSV sein Team aus der Bezirksliga, Staffel 3, zurück.“

Wird fortgesetzt

Andreas Kästner/Hartmut Gerlach