Verband 16. 02. 2022

Ewige Tabelle der Landesklasse (127): viertgrößter Erfurter Sportverein wird 95 Jahre

Wir setzen die Ewige Tabelle mit den Mannschaften, die in der Landesklasse spielen oder gespielt haben, fort.

Wie schon bei den Vereinen der höchsten Thüringer Spielklasse hat Andreas Kästner (Sömmerda), Mitglied in der Arbeitsgruppe (AG) „Archivierung im Thüringer Fußball-Verband (TFV)“ und, gern nennen wir auch diese Tätigkeit des Ehrenamtlers, aktiv in „ Deutscher Sportclub für Fußballstatistiken e.V.“ als Bearbeiter Thüringen, die Beiträge zusammengestellt.

Heute (127): ESV Lok Erfurt 1927 – einmal den Klassenerhalt geschafft

„Eine Fußballlegende der Thüringer Landeshauptstadt begann mit dem Fußball spielen bei der BSG Lokomotive, die einst teilweise mit sechs Männerteams in verschiedenen Ligen aktiv war. Von 1982 bis 1987 durchlief Ronny Hebestreit verschiedene Altersklassen bei Lok, bevor er in die Jugendabteilung vom FC Rot-Weiß wechselte. Dort galt er später bei den Fans als Fußballgott.

Doch war er noch nicht geboren als Lok den FDGB-Bezirkspokal gewann. Als Aufsteiger mit einem siebenten Platz 1973/74 in der Bezirksliga im sicheren Mittelfeld eingekommen, wurden auf dem Weg ins Finale nacheinander die in der Abschlusstabelle besser platzierten Motor Gotha, Motor Weimar und Glückauf Sondershausen ausgeschaltet. Der Vierte im Bunde, Landbau Bad Langensalza, wurde im von Günther Habermann geleiteten Finale in Sömmerda mit 2:1 als Verlierer vom Feld geschickt.

Und die Trophäe konnte 2007, nunmehr unter der Regie des WTFB, abermals gewonnen werden. Im Endspiel in Birkungen hatte das Team vom SV Germania Wüstheuterode nach Verlängerung (0:1) das Nachsehen.

Der erneute Finaleinzug zwei Jahre später endete dann ohne Happyend, der FSV 06 Ohratal Ohrdruf gewann klar 4:0. Für die Erfurter blieb dieses Finale in Bischleben trotzdem ein unvergessenes Erlebnis. Zumal sich die Daberstedter eine Woche später selbst entschädigten, machten sie doch auf dem heimischen Lok-Sportplatz gegen den Stadtrivalen FC Union mit einem 5:1-Erfolg den Bezirksliga-Staffelsieg und Aufstieg in die Landesklasse perfekt. Dreifacher Torschütze in diesem Spiel war Marcus Heun, Sohn des einstigen Nationalspielers Jürgen Heun.

Zum Klassenerhalt reichte es in der Landesklasse Ost nur einmal. Als Schlusslicht begünstigt vom Rückzug des 1. FC Gera 03 II kam der heutige Kreisligist zu zwei Relegationsspielen gegen den West-Vertreter VfL Meiningen 04, in denen durch ein Auswärts-5:1 die 1:2-Heimniederlage im Rückspiel den Klassenerhalt nicht mehr gefährdete.

Den gut 800 Mitgliedern des viertgrößten Sportvereins der Stadt steht ein Jubiläum unmittelbar bevor. Am 1. März jährt sich die Gründung des ersten Lok-Vorläufers, dem Reichsbahn-Turn-und Sportverein, zum 95. Mal

Andreas Kästner/Hartmut Gerlach