Spielbetrieb 19. 04. 2020

Fußball in Thüringen 1999/00 (13): BSV Eintracht Sondershausen gelang der große Coup

Andreas Kästner (Sömmerda), seit längerem unser Mann für die Statistiken im Thüringer Fußball-Verband (TFV) und mittlerweile auch in der Arbeitsgruppe (AG) „Archivwesen im TFV“ ein wichtiger Mitstreiter, schaut für uns in diesen Tagen und Wochen in sein schier unerschöpfliches Archiv.

Ab Folge 3 wollen wir den Thüringer Fußball in der Landes-, Verbands- bzw. Thüringenliga - für die höchste Spielklasse im TFV gab es im Laufe der Jahre immer mal wieder unterschiedliche Bezeichnungen - in jeweils einer Saison betrachten. Das soll, so unser Plan, alle zwei, drei Tage geschehen und wird sich über 28 Folgen hinstrecken. Sehr gern greifen wir dafür auf Fotos der Vereine zurück.

„Saison 1999/00: Junges Team erzielt Bestwerte

Nur 15 Mannschaften gingen ins zehnte Titelrennen seit Ligagründung 1990, nachdem Zeulenroda ausgeschlossen worden war. Von Beginn an dabei waren nur noch Eintracht Sondershausen und Elektro Keramik Veilsdorf. Während die Veilsdorfer, ihrem Abwärtstrend der letzten Jahre folgend, als Zwölfter diese Jubiläumssaison abschlossen, gelang Sondershausen der große Coup. Der Einbau des 1995er Meisterjahrgangs der Junioren trug Früchte, nach den Plätzen fünf und drei in den vergangenen beiden Spielzeiten wurde nun die Spitze gestürmt. Mit einem Altersdurchschnitt von unter 23 Jahren ins Rennen gestartet, gingen nur zwei Spiele verloren; zu diesem Zeitpunkt war der Titel aber bereits in Sack und Tüten. Saisonübergreifend stand eine Serie von 47 Spielen ohne Niederlage, und auf dem heimischen Göldner hatte das Team seit dem dritten Spieltag der Vorsaison nicht verloren. Auch das Torverhältnis von 75:22 wies bei den erzielten und den kassierten Treffern Bestwerte aller 15 Mannschaften aus.“

Unser Foto aus dem „Fußball-Magazin“ Nr. 03/2.00 zeigt die Spieler des Meister mit Trainer Burghardt Venth, dem Funktionsteam und weiteren Offiziellen des BSV Eintracht.

„Der VfB 09 Pößneck indes konnte sich mittlerweile Abonnements-Vizemeister nennen. Zum vierten Mal in Folge auf dem zweiten Platz, war diesmal jedoch die Konstellation klar wie nie zuvor. Bei 18 Punkten Rückstand dürfte sich der Ärger über den verpassten Titel jedoch in Grenzen gehalten haben.

Von den hochgehandelten Teams blieb vor allem der SC Weimar – wieder einmal – nahezu alles schuldig. Konnten sich der SV Arnstadt-Rudisleben und die Zeiss-Zweite mit den Plätzen drei und vier noch im Vorderfeld einreihen, war man am Lindenberg froh, dass wenigstens die zwischenzeitliche Abstiegsgefahr in der Rückrunde verblasste. Mit neuem Trainer und 13 Zugängen verebbte die Euphorie auf dem zehnten Rang in der Abschlusstabelle.

Achtbar hielten sich nach umgehender Rückkehr aus der Landesklasse der SC Leinefelde 1912, der mehrfach sogar die Tabelle anführte, und der SV Wacker Gotha, der die Hälfte all seiner Spiele Unentschieden gestaltete. Beide durchquerten die Saison im gesicherten Mittelfeld.

„Standesgemäß“ hingegen musste der SSV Jena-Lobeda in den sauren Apfel beißen und als frühzeitig abgeschlagenes Schlusslicht die Liga nach unten verlassen. Dagegen waren Motor Altenburg und Kali Werra Tiefenort mit höheren Ambitionen gestartet, als es unter anderem die 73 Altenburger Gegentreffer und nur ein Auswärtssieg für Kali Werra in der Abschlusstabelle aussagten. Dort waren sie dann auch als Vierzehnter und Fünfzehnter unter den Absteigern zu finden.“

(Abschlusstabelle siehe Tabellenarchiv)

Andreas Kästner/Hartmut Gerlach