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Spielbetrieb 24. 04. 2020

Fußball in Thüringen 2.001/02 (15): VfB 09 Pößneck nach vier Vizemeisterschaften diesmal erfolgreich

Andreas Kästner (Sömmerda), seit längerem unser Mann für die Statistiken im Thüringer Fußball-Verband (TFV) und mittlerweile auch in der Arbeitsgruppe (AG) „Archivwesen im TFV“ ein wichtiger Mitstreiter, schaut für uns in diesen Tagen und Wochen in sein schier unerschöpfliches Archiv.

Ab Folge 3 wollen wir den Thüringer Fußball in der Landes-, Verbands- bzw. Thüringenliga - für die höchste Spielklasse im TFV gab es im Laufe der Jahre immer mal wieder unterschiedliche Bezeichnungen - in jeweils einer Saison betrachten. Das soll, so unser Plan, alle zwei, drei Tage geschehen und wird sich über 28 Folgen hinstrecken. Sehr gern greifen wir dafür auf Fotos der Vereine zurück.

„Saison 2001/02: Ewiger Vizemeister am Ziel – Spannung pur im Abstiegskampf

Am drittletzten Spieltag der Saison 2001/02 war der VfB 09 Pößneck endlich am Ziel. Nach viermaliger Vizemeisterschaft in Folge und der nur um einen Punkt verfehlten fünften in der Vorsaison machte das Team aus dem Saale-Orla-Kreis alles klar. Ein 2:1 beim starken Aufsteiger SSV 07 Schlotheim entschied am 28. Spieltag die Meisterschaft zu Gunsten des VfB. Auch drei Ausrutscher in der ersten Halbserie brachte das von Tino Vogel trainierte Team nicht aus dem Konzept. Die gesamte Rückrunde grüßten die Pößnecker, die durch ihre Ausgeglichenheit im gesamten Saisonverlauf und ihre Heimstärke bestachen, die Konkurrenz von der Spitze der Tabelle und blieb im heimischen Sportpark An der Warte ungeschlagen.

Die Jenaer Carl-Zeiss-Zweite, zum Jahreswechsel noch Spitzenreiter, baute in der Folge ab und musste im Endklassement noch den 1. Suhler SV 06 und den FC Rot-Weiß Erfurt II vorbeiziehen lassen, die beide aber in keiner Saisonphase in den Titelkampf eingreifen konnten. Auch der bei Halbzeit noch drittplatzierte SSV Erfurt Nord nicht, der am Ende Sechster wurde.

Zu den Enttäuschten der Saison gehörte der Meister von 1997, SV SCHOTT JENAer Glas. Dessen anfängliche Titelambitionen hatten sich schon bald in Staub aufgelöst und im 13. Platz ihr spärliches Ende gefunden.

Die beiden Aufsteiger FC Einheit Rudolstadt, bereits 1995/96 mit einem Intermezzo in der Landesliga, und SSV 07 Schlotheim als ganz neues Gesicht konnten von Beginn an die Abstiegsgefahr von sich fernhalten, um im gesicherten Mittelfeld ins Ziel zu kommen.

Der Kampf um den Klassenerhalt sorgte am letzten Spieltag noch mal für Spannung pur. Durch den Abgang zahlreicher Spieler arg gebeutelt, hatte Oberliga-Absteiger FSV Wacker Nordhausen nach drei Siegen in Folge vor dem Saison-Finale die besten Karten von einem gefährdeten Trio, dem außerdem noch der FC Union Mühlhausen und der SV Arnstadt-Rudisleben angehörten. Selbst der 1:2-Rückstand der Nordhäuser beim ZFC Meuselwitz hätte zehn Minuten vor Spielende noch zur Rettung gereicht. Doch ein Doppelschlag des Mühlhäuser Goalgetters Jörg Klipstein (82. und 86. Minute) rettete seinem FC Union zu Hause im direkten Duell mit Rudisleben den Kragen. So mussten Nordhausen, zum zweiten Mal in Folge, und die Rudislebener, nach elfjähriger ununterbrochener Ligazugehörigkeit, in die Landesklasse absteigen.“

(Abschlusstabelle siehe Tabellenarchiv)

Andreas Kästner/Hartmut Gerlach