Verband 19. 05. 2020

Fußball in Thüringen 2.009/10 (23.): Eintracht Sondershausen wiederholt Titelgewinn von 1999/00

Andreas Kästner (Sömmerda), seit längerem unser Mann für die Statistiken im Thüringer Fußball-Verband (TFV) und mittlerweile auch in der Arbeitsgruppe (AG) „Archivwesen im TFV“ ein wichtiger Mitstreiter, schaut für uns in diesen Tagen und Wochen in sein schier unerschöpfliches Archiv.

 

Ab Folge 3 wollen wir den Thüringer Fußball in der Landes-, Verbands- bzw. Thüringenliga - für die höchste Spielklasse im TFV gab es im Laufe der Jahre immer mal wieder unterschiedliche Bezeichnungen - in jeweils einer Saison betrachten. Das soll, so unser Plan, alle zwei, drei Tage geschehen und wird sich über 28 Folgen hinstrecken. Sehr gern greifen wir dafür auf Fotos der Vereine zurück.

Saison 2009/10: „Aufstiegsverzicht des Meisters – nur ein Sieg für Weida

Zum vierten Mal gelang es einer Mannschaft in der Thüringenliga einen früheren Titelgewinn zu wiederholen. Diesmal war es der BSV Eintracht Sondershausen. Doch verzichtete der Meister von 1999/00 aus wirtschaftlichen Gründen auf den Oberliga-Aufstieg. Somit rückte der FSV Wacker 03 Gotha als Vizemeister nach.“ Wir verfügen diesmal nicht über ein Foto des Meisters in guter Qualität, sondern stellen stattdessen den Beitrag aus dem „Fußball-Magazin“ 03/2010 zu den zwei Torschützenbesten dazu. Kevin Schenke und Sebastian Caspar trugen beide das Trikot des Meister von 2009/10.

So klar wie bei ihrem ersten Titel war der Vorsprung der Sondershäuser dieses Mal nicht. Mit noch immer vier Akteuren aus der damaligen Mannschaft war man den Verfolgern zwar zwischenzeitlich schon bis auf zehn Punkte enteilt, nachdem die Eintracht mit einem 1:0-Erfolg beim bereits feststehenden Absteiger SV Schmölln den Deckel dann draufgemacht hatte, waren es im Schlussklassement noch vier. Der Schütze des goldenen Tores in Schmölln, Kevin Schenke, teilte sich am Ende mit seinem Sturmkollegen, dem zuvor schon zweimaligen Torschützenkönig Sebastian Caspar, mit je 21 Treffern die Torjägerkrone. In der Summe entsprach das fast zwei Dritteln der insgesamt 65 erzielten Saisontreffer des Meisters.“

Über die stärkste Abwehr sowie die beste Auswärts- und die beste Rückrundenbilanz hingegen verfügte der Vizemeister aus Gotha. Jedoch war dessen Rückstand zum Spitzenreiter schon zu groß gewesen, um ihn durch einen Schlussspurt mit neun Spielen ohne Niederlage noch zu revidieren.

Als Bereicherung für die Liga erwiesen sich zwei der drei Aufsteiger. Vor allem der SV Motor Altenburg wusste nach neunjähriger Abwesenheit mit seinem fünften Platz zu überraschen. Nur zwei Punkte waren es am Ende, die Motor vom Bronzerang trennten.

Ebenfalls im gesicherten Mittelfeld konnten sich der SC Leinefelde einordnen, der nach zuvor zwei Jahren Landesklasse bei Halbzeit noch auf einem Abstiegsplatz zu finden war. Als viertbestes Rückrundenteam vertrieben die Eichsfelder schließlich das Abstiegsgespenst aus dem Stadion an der Jahnstraße mit Vehemenz, was sich im neunten Platz der Abschlusstabelle niederschlug.

Etwas schwerer tat sich Motor Zeulenroda als sofortiger Wiederaufsteiger. Erst mit Siegen über den SV Schmölln und Thüringen Weida gelang in der Endphase noch der Klassenerhalt.

Nie eine Chance dem Abstieg zu entgehen hatte über die gesamte Saison hinweg der FC Thüringen Weida. Bereits im Vorjahr nur durch den Rückzug Steinachs zum Klassenverbleib gekommen, gelang den Osterländern der erste Sieg erst am 24. Spieltag, ein 1:0 bei Wacker Nordhausen. Ganze sieben Punkte waren die traurige Saisonbilanz für das Schlusslicht.

Mit dem SV Schmölln musste ein weiteres Ostthüringisches Team die Liga verlassen. Schon vor der Winterpause nahm der SV 1913 einen Platz unterhalb der ominösen Linie ein. Zehn Punkte Rückstand zum rettenden Ufer nach der Schlussrunde sprachen Bände.

Knapper ging es für die SpG Schlotheim/Mehrstedt aus. Doch hätte ihr im Saisonfinale beim 1:1 in Weimar selbst ein Sieg nicht mehr gereicht, da die SpG Borsch/Geismar zur gleichen Zeit in Zeulenroda gewann und aus eigener Kraft dem Abstieg entkommen konnte.

Zwei weitere neue Namen zierten seit Saisonbeginn das Tabellenbild der Liga – der am 19. Mai 2009 aus der SpG Rudisleben/Arnstadt hervorgegangene SV 09 Arnstadt, der am Ende Vierter wurde, und die aus dem FV Gera-Süd wiederentstandene BSG Wismut Gera, die mit Platz zehn abschloss.“

(Abschlusstabelle siehe Tabellenarchiv)

Andreas Kästner/Hartmut Gerlach