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Andreas Kästner (Sömmerda), seit längerem unser Mann für die Statistiken im Thüringer Fußball-Verband (TFV) und mittlerweile auch in der Arbeitsgruppe (AG) „Archivwesen im TFV“ ein wichtiger Mitstreiter, schaut für uns in diesen Tagen und Wochen in sein schier unerschöpfliches Archiv.
Ab Folge 3 wollen wir den Thüringer Fußball in der Landes-, Verbands- bzw. Thüringenliga - für die höchste Spielklasse im TFV gab es im Laufe der Jahre immer mal wieder unterschiedliche Bezeichnungen - in jeweils einer Saison betrachten. Das soll, so unser Plan, alle zwei, drei Tage geschehen und wird sich über 28 Folgen hinstrecken. Sehr gern greifen wir dafür auf Fotos der Vereine zurück.
Saison 1992/93: Zeiss-Amateure auf der Ziellinie abgefangen
"Praktisch auf der Ziellinie fing Oberliga-Absteiger 1. Suhler SV 06 die Zweitligareserve vom FC Carl Zeiss Jena im Spieljahr 1992/93 im Kampf um den Meistertitel noch ab. Die war bis dahin als 'Abonnements-Spitzenreiter' durch die gesamte Rückrunde marschiert, musste sich jedoch am letzten Spieltag dem SV Elektro Keramik im Veilsdorfer Weihbachgrund beugen, während die Suhler mit dem FSV Sömmerda ihren Begleiter vom Abstieg aus der Oberliga ungefährdet 3:0 besiegten.“
Das Foto des Meisters und die Namen der Spieler und Funktionäre des 1. Suhler SV 06 fanden zunächst wir im „Fußball-Magazin“ 08/August 1993.
Doch nun hat uns Andreas Carl, damals Mitglied der Meistermannschaft und heute DFB-Stützpunkttrainer in Ilmenau/Arnstadt, mit einigen sehr netten Worten, auch zur Arbeit von Andreas Kästner, ein Bild in sehr viel besserer Qualität gemailt. Das stellen wir natürlich voran. Außerdem gibt es eins aus der Kabine der Suhler.
Gern ergänzen wir den Beitrag auch um diese Bemerkungen des ehemaligen Meisters, der heute in Arnstadt als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut tätig ist: „Der damalige Vizemeister aus Jena war übrigens tatsächlich die Saison immer wieder sehr prominent besetzt...neben Bernd Schneider u.a. auch mit Jörg Böhme und dem Trainer Frank Intek.
Im Übrigen sind Roman Seyfarth, Heiko Brumme und Roland Reitzenstein immer noch für den Suhler SV 06 aktiv (Ü50) und sammeln regelmäßig Thüringer - oder NOFV Meistertitel ein.“
Doch zurück zu den Recherchen von Andreas Kästner: und zur Saison 1992/93: „Dabei hatte
„Dabei hatte die Hoffnung der Jenaer, die durch Platzverweis ab der 23. Minute zu zehnt auskommen mussten, mit dem 1:1-Ausgleich gut zwanzig Minuten vor Schluss noch einmal neue Nahrung bekommen. Doch nur für kurze Zeit, denn die erneute Führung der Gastgeber vor 1.000 Zuschauern durch Schneider zum 2:1-Endstand ließ nicht lange auf sich warten. Somit konnten 35 Kilometer nördlich, im Suhler Auenstadion, die dort einheimischen Kicker im Beisein von 500 Besuchern Meisterschaft und sofortigen Wiederaufstieg feiern. Sieben Siege in den letzten sieben Spielen waren entscheidender Garant für den Suhler Erfolg, Jena konnte aus den letzten fünf Spielen nur noch 3:7 Punkte verbuchen.
Die Bronzemedaillen sicherte sich mit dem SV JENAer Glas der zweite Vertreter der Universitätsstadt. Das war zwar dessen beste Platzierung nach den vierten und fünften Rängen in den Vorjahren, ihren eingangs der Saison geschilderten Titelambitionen waren die Glaswerker damit jedoch nicht ganz gerecht geworden.
Beide Jenaer Mannschaften trafen auch im Pokalfinale aufeinander, welches im Rudolstädter Heinepark ausgetragen wurde. Dem 2:2 nach Verlängerung folgte ein Elfmeterschießen, das der spätere 68-fache DFB-Nationalspieler und Vizeweltmeister Bernd Schneider mit seinem Treffer vom Punkt zugunsten der Zeiss-Amateure entschied.
Zwei der aus den Bezirken aufgestiegenen drei Neulinge mischten von Beginn an ordentlich mit. Der SV Wartburgstadt Eisenach, der sogar Herbstmeister geworden war, belegte nach einer mit 15:15 Punkten immer noch respektablen Rückrunde den vierten Platz. Und der TFV-Pokalsieger von 1991, SV 1910 Kahla, gemeinsam mit Meister Suhl nach Punkten (22:8) bestes Rückrundenteam, wurde Siebenter.
Schlechter lief es beim SV Wacker Bad Salzungen. Ohne einen Auswärtssieg und auch im heimischen Burgsee-Stadion mit 14:16 Punkten keine Macht, reichte es am Ende nicht zum Klassenverbleib, wenn auch mit nur einem Punkt Rückstand zum SC Leinefelde 1912.
Klar abgeschlagen im Sechzehner-Feld konnten der SV Motor Gotha und der aus dem ESV Lokomotive hervorgegangene VfL Meiningen 04 bereits frühzeitig für die neue Saison in der Bezirksliga planen. Beide kamen jeweils nur zu zwei Saisonsiegen. Die Landeshauptstädter vom SV Erfurt West verfehlten das rettende Ufer gar nur um die Kleinigkeit von acht Toren Differenz zum punktgleichen SC Leinefelde."
(Abschlusstabelle siehe Tabellenarchiv)
Andreas Kästner/Hartmut Gerlach
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