Kreise 23. 02. 2021

Im Porträt: Vorsitzende der Kreis-Öffentlichkeitsausschüsse (1)

Sie schreiben meist über andere und treten dabei oft in den Hintergrund. Grund genug, einmal die Vorsitzenden der Öffentlichkeitsausschüsse der neun Kreis-Fußballausschüsse (KFA) vorzustellen. Das soll in den nächsten Wochen geschehen.

Heute (1): Hans-Jürgen Schmidt, KFA Südthüringen – „Fußball-Archäologe“ aus Schönbrunn

Hans-Jürgen Schmidt aus Schönbrunn steht mit seinen 63 Jahren noch voll im Berufsleben. Der gelernte Instandhaltungsmechaniker für Stahl- und Blechkonstruktionen war bei der Nationalen Volksarmee der DDR tätig und hat nach der Wende eine eigene Firma gegründet. Heute beschäftigt er sich mit Arzt-Software in einem Unternehmen, das er selbst initiiert hat. „Natürlich beeinflusst die Pandemie auch uns, aber wir haben genug zu tun“, betont der seit 35 Jahren glückliche verheirate Familienvater eines im Norden der Republik wohnenden Sohnes.

Der frühere aktive Fußballer Schmidt begann seine ehrenamtliche Laufbahn 1994 als Übungsleiter und war bis 2012 vorrangig im Nachwuchs tätig. „Ich habe in dieser Zeit fast drei Generationen Schönbrunner Fußballer beim SV Schleusegrund mit entwickelt“, blickt er voller Stolz auf erfolgreiche Jahre.

2.000 folgte dann der Schritt über die Gemeindegrenze hinaus. Hans-Jürgen Schmidt wurde Mitglied im Jugendausschuss des KFA Hildburghausen. Als der neue Fußballkreis Südthüringen 2012 aus der Taufe gehoben wurde, sagte Schmidt nicht nein, als ihn Dittmar Börner, auch jetzt noch Chef des KFA fragte, ob er sich eine Mitarbeit in der Kreis-Fußball-Führung vorstellen könne. Und so wurde Hans-Jürgen der erste Jugendobmann im KFA Südthüringen.

Das Ehrenamt begleitete er zwei Wahlperioden lang. Doch als 2020 die nächste Wahl auf der Tagesordnung stand, hielt er diese Funktion aufgrund seines Alters für nicht zeitgemäß. Und da Paul Hecklau nicht mehr für die Funktion des Vorsitzenden des Öffentlichkeitsausschusses kandidierte, nahm sie Hans-Jürgen Schmidt nach den Willen der Delegierten ein.

Doch der ist alles andere als eine Notlösung. Ganz im Gegenteil. „Zunächst muss dieser Posten erst einmal ausgefüllt werden. Und das sollte jemand sein, der dafür eine gewisse Affinität mitbringt“, nennt er Gründe für die Übernahme des Amtes des Pressewartes, wie die Aufgabe zur Außendarstellung heute noch bei manchem heißt.

Einerseits bieten der berufliche Hintergrund und die Kenntnisse von Schmidt auf dem IT-Gebiet hervorragende Voraussetzungen. Gerade auch für die Aufarbeitung und inhaltliche Neugestaltung des Internetauftritts des KFA Südthüringen. Der soll, so Schmidt, auch für die Vereine informativer und auswertbarer werden. Er habe sich dazu einmal die Homepages der anderen KFA angeschaut, um für seinen Fußballkreis Ideen zu gewinnen.

Eine weitere wichtige Voraussetzung für das Ehrenamt im KFA sei, dass er in der Region als „Fußball-Archäologe“ bekannt ist. Hans-Jürgen Schmidt spielt damit auf seine Darstellungen zur Geschichte der Fußballkreise Hildburghausen und Sonneberg an, die schon in der Presse veröffentlicht wurden. Auch die Serie zu 110 Jahren Fußball in Südthüringen, die in „Freies Wort“ zu lesen war, trägt im Wesentlichen die Handschrift von Hans-Jürgen Schmidt.

„Gegenwärtig ist es jedoch schwierig, Kontakte zu den Vereinen herzustellen und sie zur Mitarbeit zu gewinnen. Die befinden sich irgendwie in einem Schlafmodus“, kennzeichnet er die aktuelle Situation in Zeiten von Covid-19.

In dem befindet sich unser erster Kreis-Öffentlichkeitsarbeiter, den wir vorstellen, nun wahrlich nicht. „Im Fußball gibt es immer etwas zu tun, und wenn ich einfach nur mal die Archive durchforste“, sagt er. Man darf bestimmt auf weitere interessante Beiträge des „Fußball-Archäologen“ Hans-Jürgen Schmidt aus Südthüringen gespannt sein.

Wir setzen diese Reihe fort und stellen am Donnerstag (25.02.21) Steffen Reichenbächer vom KFA Erfurt-Sömmerda vor.

Hartmut Gerlach