Ehrenamt 17. 03. 2019

Judith Köttig, Kay Siefert und Willi Kwiatkowski sind die Landessieger bei „Danke Schiri.“

Mit der Auszeichnung der Landessieger 2019 erreichte die gemeinsame Aktion „Danke Schiri.“ von Deutschem Fußball-Bund (DFB) und DEKRA am Samstag (16.03.19) in Bad Langensalza ihren Höhepunkt. Hierher hatte der Schiedsrichterausschuss des Thüringer Fußball-Verbandes (TFV) die Kreissieger in den Kategorien Frauen, U50 und Ü50 eingeladen. Aus ihren Reihen kamen auch die drei Landessieger.

Es sind im Jahre 2019 Judith Köttig (FK Erfurt-Sömmerda), Kay Siefert (FK Westthüringen) und Willi Kwiatkowski (FK Rhön-Rennsteig). Stefan Weber, Lehrwart und stellvertretender Vorsitzende des Verbandsschiedsrichterausschusses (VSA), der den verhinderten Obmann Burkhard Pleßke vertrat, würdigte in seiner Laudatio die Verdienste der Landessieger.

Judith Köttig vom TSV Kerspleben, die im Verein auch als Trainerin tätig ist, steht nur wenige Wochen vor ihrem Abitur. Sie ist seit 2015 Schiedsrichterin. Die Geehrte ist Mitglied der TFV-Fördergruppe „Rennsteiger“. Judith Köttig ist eine engagierte junge Frau, die in der Frauen-Regionalliga pfeift und zurzeit für Spiele in der 11teamsports Landesklasse gesichtet wird. Auch im Futsal und beim Beachsoccer konnte sie Erfahrungen sammeln und sich beweisen, betonte Weber. Darüber hinaus übernimmt sie Patenschaften für jüngere Schiedsrichter, unterstützt die Nachwuchsarbeit im Fußballkreis Erfurt-Sömmerda und erledigt Aufgaben im Coachingbereich.

Sie ist, so schätzt es auch ihr Kreis-Fußballausschuss (KFA) Erfurt-Sömmerda ein, eine der aktivsten Schiedsrichterinnen mit den mit Abstand meisten Einsätzen in den letzten beiden Jahren. Stefan Weber hofft, dass Judith eine Schiedsrichterin wird, die einmal in die Fußtapfen einstiger erfolgreicher und bekannter Thüringerinnen tritt, die es bis zur 1. Bundesliga geschafft haben.

In der Kategorie U50 wurde Kay Siefert aus dem Fußballkreis Westthüringen ausgezeichnet. Der 48-Jährige, der beruflich als Kraftfahrer tätig ist und der Mitglied beim FSV Wutha-Farnroda ist, wird von Weber als ein äußerst zuverlässiger und aktiver Unparteisicher gewürdigt. Er hat großen Anteil an der Entwicklung von Schiedsrichtern wie Eugen Ostrin, Chris Rauschenberg oder Jan Kanzler, die es bis in den höherklassigen Fußball geschafft haben.

Siefert ist seit 33 Jahren Schiedsrichter und hat in dieser Zeit mehr als 1.000 Spiele geleitet. Darunter waren ab 1995 viele Begegnungen der Bezirksliga. Dazu gehörte auch das Pokalfinale in Bischleben Lok Erfurt gegen Ohrdruf vor 800 Zuschauern. Oft hat er auch bei Landespokalendspielen an der Linie gestanden. „Kay Siefert ist ein Mann, den die Schiedsrichter gern als Assistent mitnehmen“, sagt Stefan Weber. Im Heimatverein schätzt man den Landessieger auch, weil er, wenn er mal nicht pfeift, als Platzwart dafür sorgt, dass die Fußballer gute Bedingungen vorfinden.

Der Ü50-Landessieger heißt Willi Kwiatkowski aus dem Fußballkreis Rhön-Rennsteig. Er gehört der Spielgemeinschaft Meiningen an, ist hier Vorstandsmitglied und Trainer. Kwiatkowski konnte die Auszeichnung am Samstag leider nicht persönlich in Empfang nehmen. Der 66-Jährige ist seit 2007 Schiedsrichter und kann auf ca. 1.200 Spiele verweisen.

Sein KFA hebt die Vorbildrolle hervor, die Kwiatkowski auch für junge Schiedsrichter einnimmt. Für sie ist er immer Ansprechpartner, wobei er auch in der Nachwuchsgewinnung aktiv ist. Zurzeit leitet er Spiele in der Kreisklasse, ist aber auch immer gern bereitet, als Assistent, egal in welcher Spielklasse, kurzfristig auszuhelfen. Bei Lehrabenden unterstützt Willi Kwiatkowski die Referenten oft mit Beispielen aus der Praxis.

Die drei Landessieger werden in Kürze vom DFB eingeladen und verbringen in Frankfurt/M. ein Wochenende, zu dem auch das Bundesligaspiel Eintracht Frankfurt - FSV Mainz gehört.

Vor der Auszeichnungszeremonie verwies Stefan Weber in einer kurzen Ansprache darauf, dass mehr als 95 Prozent der Spiele im DFB in unteren Klassen stattfinden. „Die Schiedsrichter sind hier die Helden, denn auf der Kreisebene spielt sich der wahre Fußball ab“, hob er hervor.

Sein Ausschusskollege Karl-Heinz Gläser gab in seinen Ausführungen einen Überblick über die Entwicklung der Ehrungskultur für die Schiedsrichter durch den DFB. Er erinnerte an Slogans wie „Der Schiedsrichter - das unbekannte Wesen“, „Faszination Schiedsrichter“, „Ich bin gern Schiedsrichter“ oder „Ohne Schiedsrichter geht es nicht“. Die derzeitige Losung „Danke Schiri.“ sei die bisher beste, so Gläser, und bringe das Engagement der Referees auf den Punkt. „Die DEKRA und die Schiedsrichter haben viel gemeinsam“, fügte er hinzu, „Sie sind neutral, sorgen für Sicherheit und die Einhaltung von Regeln, treffen Entscheidungen und stehen dazu.“

Danach wurden die anwesenden Kreissieger, deren Altersspanne von 14 bis 71 Jahre reichte, nach vorn gerufen, um ein Präsent und die Glückwünsche des VSA entgegen zu nehmen:

Anne-Kathrin Steudemann (Fußballkreis Ostthüringen), Vanessa Letitia Neumann (FK Mittelthüringen), Lina Montag (FK Eichsfeld-Unstrut-Hainich), Michelle Sell (FK Rhön-Rennsteig),

Michael Hötzel (FK Eichsfeld-Unstrut--Hainich), Stephan Siegel (FK Erfurt-Sömmerda), Mario Spatzier (FK Jena-Saale-Orla), Martin Rommel (FK Mittelthüringen)

Sven Eller (FK Südthüringen), Ringo-Kay Nowak (FK Rhön-Rennsteig), Rick Jakob (FK Ostthüringen), Michael Helmbold (FK Nordthüringen).

Volkmar Feist (FK Eichsfeld-Unstrut-Hainich), Fritz Nichelmann (FK Erfurt-Sömmerda), Dieter Fuldner (FK Jena-Saale-Orla), Bernd Bauer (FK Mittelthüringen).

Leider konnten vier Kreissieger nicht in Bad Langensalza teilnehmen: Alessa Richter, Nils Reinhardt (FK Nordthüringen), Manfred Schönfeld (FK Ostthüringen) und Horst Ritz (FK Westthüringen).

Wie wichtig dem Verbandsschiedsrichterausschuss die Aktion „Danke Schiri.“ ist, zeigte die Anwesenheit des bis auf Burkhard Pleßke vollständigen Gremiums. Karl-Heinz Gläser, Sandy Hoffmann, Jürgen Muscat, Stefan Weber, Peter Weise und Joachim Zeng waren vor Ort. Zugegen war auch Geschäftsführer Thomas Münzberg.

Im Anschluss an die kleine Festveranstaltung in der „Villa Italia“, die mit einem gemeinsamen Essen endete, ging es in die Salzahalle zum Bundesligaspiel der Frauen Thüringer HC - HSG Blomberg-Lippe (30:26).

Hartmut Gerlach