Thüringenliga 16. 06. 2019

Landesmeister FSV Martinroda gefiel mit tollem Angriffsfußball

Am Samstag (15.06.19) wurde der Landesmeister des Thüringer Fußball-Verbandes (TFV), der FSV Martinroda, durch die Verbandsspitze in Person von Dr. Wolfhardt Tomaschewski (Präsident) und Sven Wenzel (Vorsitzender des Spielausschusses) für den 1. Platz in der Thüringenliga geehrt. Großen Anteil am Aufstieg in die Oberliga hat natürlich Trainer Robert Fischer. Der 35-Jährige, der in der Nähe von Erfurt wohnt, ist seit dem 1. Juli 2017 der Coach des FSV. Es ist nach Engagements bei Union Fürstenwalde (Co-Trainer) und dem FC Rot-Weiß Erfurt (Nachwuchsleistungszentrum) die dritte Trainerstation von Fischer.

Als Aktiver spielte er von 2005 bis 2015 bei neun Vereinen: FC Rot-Weiß Erfurt, Sachsen Leipzig, ZFC Meuselwitz, VfB 09 Pößneck, TSV Crailsheim, SSV Markranstädt, FSV Wacker 90 Nordhausen, Altlüdersdorf und Union Fürstenwalde. Beruflich ist Robert Fischer Geschäftsführer einer Hausverwaltung.

Wir baten Robert Fischer zum Interview:

Wie fällt das Fazit des Trainers für das Spieljahr 2018/19 aus?

„Wir hatten Probleme in die Saison zu kommen und sind gleich mit einer Niederlage gestartet. Doch dann haben wir uns stabilisiert. Bei uns spielen viele tolle Charaktere, die sich sehr gut ergänzt haben. Ich bin sehr zufrieden, wie das Ganze gelaufen ist und wir schon zwei Spieltag vor Schluss Meister waren.“

Wann waren Sie sich sicher, dass die Meisterschaft unter Dach und Fach ist?

„Sicher kann man sich eigentlich nie sein. Aber in unserem Fall war es so, dass alles klar war, als Meuselwitz Geratal besiegt hatte. Wobei ich sagen muss, dass auch Geratal eine ganz tolle Saison gespielt und viele Punkte geholt hat.“

Was ist Ihrer Mannschaft in der Saison besonders gut gelungen und wo haben Sie Reserven gesehen?

„Wenn man auf das Torverhältnis schaut, dann sieht man, was uns ausgezeichnet hat. Das war unser Angriffsfußball. Wir haben nach vorn wirklich tolle Spielzüge gezeigt und sehr gute Individualisten gehabt. Wir haben viele und auch sehr schöne Tore erzielt. Nicht so recht funktioniert hat unser Defensivverhalten. Wir bekamen eindeutig zu viele Gegentore. Das ist aber eine Aufgabe, die nicht nur die Verteidigung zu lösen hat. Die geht schon bei den Stürmern los.“

Gibt es Spieler, die Sie herausheben wollen?

„Mit fast 60 Toren haben Benjamin Hertel und Serdar Suliman natürlich einen großen Anteil an unseren Siegen. Aber es ist natürlich schwer, jemanden herauszuheben. Denn auch unsere Torschützen brauchen die Bälle und die Vorbereitung. Deshalb könnte man noch einige andere nennen.“

Sie steigen in die Oberliga auf. Braucht Martinroda Verstärkungen, um in der5. Liga eine gute Rolle zu spielen?

„Wir wollen keine komplett neue Mannschaft bilden, aber schon schauen, wie wir uns punktuell verstärken können. Die Mannschaft hat sich den Aufstieg über die letzten zwei Jahre erarbeitet und auch verdient, um die Chance zu bekommen, in der Oberliga zu spielen. Es wird sicher auch einige Spieler geben, die eine neue Herausforderung suchen. Deshalb müssen wir nach Alternativen suchen.“

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es nicht wenige gibt, die von der Oberliga nicht allzu viel halten. Sie sei unattraktiv und zudem finanziell anspruchsvoll. Wie sehen Sie Ihre neue Spielklasse?

„Ich sehe das ähnlich. Durch die weiten Wege werden nicht sehr viele Gästefans mit zu den Spielen reisen. Und es ergibt sich auch durch die Auswärtsfahrten ein enormer Mehraufwand, auch in finanzieller Hinsicht, für den Verein. Außerdem ist der Zeitaufwand wesentlich höher. Aber wir möchten den Spielern einfach auch die Möglichkeit geben, sich eine Liga höher zu beweisen. Es wird für uns auch keine Welt zusammenbrechen, wenn das Abenteuer schief geht. Aber ich denke, wir sind gut gerüstet, um die Oberliga halten zu können.“

Hartmut Gerlach