DFB/NOFV 31. 01. 2020

Masterplan Amateurfußball: Das hat sich nach knapp einem Jahr getan (Teil I)

Jochen Breideband, Referent, Themenmanager 3. Liga & Amateurfußball von der Direktion Öffentlichkeit & Fans, hat den Verbänden eine Übersicht zur Frage, was sich ein Jahr nach dem Amateurfußballkongress mit dem Masterplan getan hat, zugestellt. Hier Teil I seiner Darstellung:

„Was das Projekt Zukunft für den deutschen Spitzenfußball ist, ist der Masterplan 2024 für den Amateurfußball. Knapp ein Jahr ist seit dem 3. Amateurfußball-Kongress des DFB vergangen. Was ist mit den Handlungsempfehlungen geschehen? Wie ist der aktuelle Stand des Masterplans? Welche Maßnahmen sind getroffen worden und auf dem Weg? Und wie geht es weiter? Wir geben den Überblick.

 

Masterplan Amateurfußball: Darum geht‘s

Der Masterplan 2024 ist ein Maßnahmenpaket, das die Vereinsqualität verbessern und den Vereinsfußball an der Basis stärken soll. Kernziel ist es, das weltweit einzigartige, bundesweit flächendeckende Netz von Fußballvereinen und Klubs mit Fußballangeboten zu erhalten und zu stärken. Die Erarbeitung des Masterplans durch die Steuerungsgruppe Amateurfußball erfolgt unter enger Einbindung von Vereinsvertretern/-innen aus zahlreichen Amateurvereinen und folgt den Empfehlungen des 3. DFB-Amateurfußball-Kongresses 2019. In regelmäßigen Schwerpunkt-Workshops mit Vereinen werden seitdem Maßnahmen erarbeitet, besprochen und auf ihre mögliche Wirksamkeit an der Basis überprüft.

 

Der Fahrplan und die aktuellen Pilotprojekte

Der DFB-Bundestag 2019 hat per Beschluss einen verbindlichen Rahmen für die Umsetzung des Masterplans durch alle 21 Landesverbände in den Jahren 2020 bis 2025 gesetzt. Den konkretisierten Masterplan Amateurfußball soll der DFB-Vorstand Ende April nach Empfehlung der Konferenz der Verbandsvorsitzenden beschließen. Im Laufe des Jahres 2020 sollen die ersten acht Pilotprojekte gestartet werden. Die Pilotmaßnahmen werden in verschiedenen Landesverbänden durchgeführt und getestet, um sie auf ihre Wirksamkeit zu überprüfen und – bei positivem Ergebnis – anschließend bundesweit auszurollen.

 

Die Pilotprojekte auf einen Blick:

Club 2024: Hat eine nachhaltige Vereinsentwicklung zum Ziel. In neun Pilotverbänden unterstützen hierfür Vereinsberater/-innen der Verbände das Ehrenamt in den Klubs bei ihrer Arbeit, indem sie ihnen Informationen, Hinweise und Hilfe bei Problemen bieten. Dazu gehen die Vereinsberater/-innen in die Vereine und tauschen sich vor Ort mit den Vereinsvertretern/-innen aus.

 

Vereinsmanager C-Lizenz: Übergeordnete Zielsetzung dieser Ausbildung ist es, Schlüsselfunktionsträger der Vereine so zu qualifizieren, dass sie dazu in der Lage sind, einen Verein selbstständig erfolgreich zu führen. Die komplette Ausbildung ist eine Kombination aus Wahl- und Pflichtmodulen unter Einbeziehung von E-Learning/Blended Learning.

Kindertrainerqualifizierung: Zielgruppe sind Trainer/-innen der Altersstufen U 7 bis U 11. Mit dieser Maßnahme soll ihnen ein unkomplizierter Einstieg in das Ausbildungssystem des DFB und der Landesverbände ermöglicht werden. Die Lizenz ist mit maximal 20 Lerneinheiten (teilweise online) bewusst kurz gehalten und flexibel gestaltet.

 

DFB-Staffelleiterzertifikat: Staffelleiter/-innen gehören zu den wichtigsten Ansprechpartnern/-innen für Vereine im Amateurfußball. Das veränderte Rollenverständnis (vom Abwickler des Spielbetriebs zum Dienstleister für Vereine) setzt eine entsprechende Qualifizierung voraus, um den Ansprüchen eines modernen Staffelleiters optimal gerecht zu werden. Das DFB-Staffelleiterzertifikat besteht aus den Modulen Fach-, Medien- und Sozialkompetenz und wird mit modernen Lehrmethoden (u.a. Blended Learning) in den Landesverbänden angeboten.

DFB-JUNIOR-COACH-Mentoring Programm: Im Rahmen des Programms werden die DFB-Junior-Coaches vor, während und nach ihrer Ausbildung durch Mentoren/-innen begleitet. Die Mentoren sollen die DFB-Junior-Coaches dabei unterstützen, den Weg als Trainerinnen und Trainer in die Vereine und Schulen zu finden. Sie sollen möglichst auch den Weg zum Erwerb weiterer Lizenzen begleiten. Das Mentoring-Programm soll dazu beitragen, die Anzahl an qualifizierten Trainerinnen und Trainer in den Vereinen zu erhöhen. Darüber hinaus soll so auch die Anzahl von Fußball-AGs in Schulen erhöht werden, die durch die ausgebildeten DFB-Junior-Coaches betreut werden können.

DFB-JUNIOR-MANAGER: Ziel der Maßnahme ist die Qualifizierung und Gewinnung von ehrenamtlichen Nachwuchskräften für Vereine. In Anlehnung an den DFB-JUNIOR-COACH sollen Schülerinnen und Schüler an Schulen zum DFB-JUNIOR-MANAGER ausgebildet werden. Ziel ist es, den Vereinen Nachwuchskräfte zuzuführen, die sie bei der Abwicklung der administrativen Vereinsarbeit unterstützen.

DFB-JUNIOR-REFEREE: Mit diesem Format sollen Schülerinnen und Schüler an Projektschulen der Landesverbände zu Schiedsrichtern/-innen ausgebildet werden. Neben der regulären Schiedsrichterausbildung und der Vermittlung der Regeln soll ein Schwerpunkt auf die Persönlichkeitsentwicklung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gelegt werden. Darin enthalten ist die Vermittlung von Kommunikations- und Konfliktlösungsfähigkeiten.

Schiedsrichter-Werbemaßnahmen: Ziel ist die Gewinnung neuer Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter. Vereinen und Fußballkreisen soll eine Toolbox mit individualisierbaren Materialen (z.B. Flyer, Plakate, Social-Media-Grafiken) zur Verfügung gestellt werden, um vor Ort gezielt Werbung für die Tätigkeit als Schiedsrichter/-in machen zu können. Auch die Bindung bestehender Schiedsrichter/-innen zum Fußball und zum Verein soll dadurch gestärkt werden. Ansatz der Maßnahme ist, Hilfe zur Selbsthilfe bei der Suche nach neuen Schiedsrichtern/-innen zu bieten.“

Den II. Teil veröffentlichen wir am Dienstag, dem 04.02.20.

Jochen Breideband (DFB)/Hartmut Gerlach