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In unserer Serie über Mannschaften, die in dieser Saison erstmals in der zweithöchsten Spielklasse des Thüringer Fußball-Verbandes (TFV), der Jüttner Landesklasse, spielen, blickt Andreas Kästner diesmal auf die Spielgemeinschaft (SG) Lauscha/Neuhaus:
„Schaut man weit in die Vergangenheit zurück, möchte man gar nicht glauben, dass in Lauscha 2024/25 zum ersten Mal Fußball auf Landesebene im TFV-Bereich gespielt wird. Nichts erinnert mehr an die Erfolge der Jahre um den Zweiten Weltkrieg, als die Lauschaer Fußballer jener Zeit zu den absoluten Spitzenmannschaften in Thüringen gehörten.
Der 1. FC 07 Lauscha feierte 1935 die Thüringenmeisterschaft und spielte danach vier Jahre in der höchsten Spielklasse des damaligen Deutschen Reiches, der Gauliga Mitte. Wenige Jahre nach dem Krieg marschierte die Sportgemeinschaft Lauscha zunächst durch bis in die Landesklasse. Die Wiederholung des Erfolges von 1935 gelang zwar nicht, im Endspiel um den Titel unterlag die SG der BSG KWU Weimar knapp 0:1, war damit aber für die 1950/51 neu eingeführte zweithöchste Liga der DDR qualifiziert. Namen wie Otto Weigelt, Oskar Büchner oder Heinz Leib schmückten die Aufstellungen der nun als Betriebssportgemeinschaft (BSG) Chemie umbenannten Lauschaer.
Den wohl größten Erfolg ihrer Historie feierten die Lauschaer aber im Pokal. Nach dem zweimaligen Gewinn der Trophäe in Thüringen wurde mit einem 1:0-Endspielsieg gegen die SG Vorwärts Wismar durch einen Treffer von Werner Hähnlein der republikweit ausgetragene Pokal für Sportgemeinschaften errungen.
Umso bedauerlicher ist der kampflose Abgesang der Chemiker aus dem DDR-Pokalgeschehen, sie vergaben ihre Chance zum Einzug ins Viertelfinale 1962/63 durch Nichtantritt bei Lok Stendal.
Damit sollte auch die überregionale Präsenz im Meisterschaftsgeschehen zu Ende gehen. Nach fünf Jahren 1. DDR-Liga waren die Lauschaer Dauergast in der von 1955 bis 1963 bestehenden 2. Liga gewesen, wo sie mit dem Staffelsieg 1959 noch mal ein deutliches Achtungszeichen gesetzt hatten.
Doch das Kräfteverhältnis im Fußball hatte sich in der vom Wintersport dominierten Region inzwischen mehr und mehr in Richtung Steinach verschoben, wo Heinz Leib die dortige BSG Motor als Trainer 1963 in die Oberliga führte. Der Lauschaer Fußball aber verlor an Bedeutung, rutschte vorübergehend bis in die Viertklassigkeit, nach der Wende gar in den Sonneberger Kreisfußball ab.
Nach dem Aufstieg in die Kreisoberliga Südthüringen 2022 fand der seit einigen Jahren anhaltende Aufwärtstrend der Spielgemeinschaft Lauscha/Neuhaus im Gewinn des Südthüringer Kreisdoubles – im Pokalfinale wurde der SV Isolator Neuhaus-Schierschnitz 3:0 bezwungen – seinen vorläufigen Höhepunkt. Als neuer Verein, erst vor einigen Monaten hatten die Spielgemeinschaftspartner vom FSV 07 Lauscha und dem WSV 1907 Neuhaus fusioniert – versucht sich jetzt die SG Lauscha/Neuhaus in der Staffel 3 der Landesklasse.
Andreas Kästner/Hartmut Gerlach
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