Schiedsrichter 09. 03. 2019

Peter Weise übergibt den „Rennsteiger“ - Staffelstab an Sandy Hoffmann

Seit Freitagabend (08.03.19) läuft in der Landessportschule Bad Blankenburg erneut ein Lehrgang für die „Rennsteiger“. Am Beginn der dreitägigen Qualifizierung wurden die Teilnehmer über einen Wechsel in der Leitung der Fördergruppe des Thüringer Fußball-Verbandes (TFV) informiert. Peter Weise, Mitglied im Verbandsschiedsrichterausschuss, übergibt den Staffelstab an seinen Ausschusskollegen Sandy Hoffmann. Der revanchierte sich mit einem Erinnerungstrikot.

Warum er künftig nicht mehr „Chef“ der „Rennsteiger“ sein will, begründet der ehemalige DDR-Oberliga und Zweitbundesliga-Schiedsrichter aus Könitz, 2003 seine Karriere mit dem Landespokalfinale 2003 in Gotha beendete, so einfach wie ehrlich: „Das war von mir keine kurzfristige Entscheidung. Man merkt aber, dass der Altersunterschied zwischen mir und den jungen Schiedsrichtern größer wird. Zuletzt hat man gespürt, dass sie sich mit Fragen oder Problemen oft zuerst an Sandy Hoffmann gewandt haben“, sagt der 62-Jährige ohne Groll und fügt hinzu: „Es ist der richtige Zeitpunkt aufzuhören.“

Peter Weise hatte die Fördergruppe einst vom leider schon verstorbenen Manfred Roßner, dem Namensgeber der „Rennsteiger“, vor fast 17 Jahren übernommen. Grund genug für seinen Nachfolger, Weise in bewegenden Worten Dank für die ehrenamtliche Arbeit zu sagen.

Ziel sei es, so Sandy Hoffmann, junge Talente an die Aufgaben in höheren Spielklassen heranzuführen, damit sie hier Fuß fassen. „Wir wollen die jungen Leute fördern und fordern, ihn aber auch beistehen und Rückhalt geben“, nannte der 47-jährige Hoffmann weitere Intentionen der Arbeit mit den jungen Unparteiischen.

In der Gruppe wurde seit jeher die Zusammenarbeit untereinander hoch geschätzt. Die Schiedsrichter profitierten voneinander, aber sie sollen sich auch zu individuellen Persönlichkeiten entwickeln, führte der Redner weiter aus. Dass es nicht leicht sei, sich weiter „oben“ zu behaupten, sehe man auch daran, dass 90 Prozent der Referees, die aus der Oberliga absteigen, zuvor hierher aufgestiegen seien.

Viele Thüringer Schiedsrichter, die heute längst in höheren Spielklassen angekommen sind wie Oliver Lossius, Marcel Unger, Chris Rauschenberg, Steven Greif, Marko Wartmann oder Michael Wilske hätten einst auch das „Rennsteiger“-Trikot getragen.

Sandy Hoffmann dankte Peter Weise auch für die gemeinsame Zeit als aktiver Schiedsrichter. Er habe als junger Schiedsrichter ein Jahr lang als Assistent bei ihm in der Regionalliga an der Linie gestanden und dabei sehr viel von ihm gelernt, betonte er. Auch von seiner ihm eigenen Art und Weise, Spiele zu leiten.

Beeindruckt habe ihn auch, dass Weise immer dafür gekämpft habe, dass alle Maßnahmen in der Schiedsrichter-Nachwuchsförderung des Verbandes durchgeführt wurden und es hier keine Streichung gegeben habe. Mit Blick auf die anwesenden jungen Schiedsrichter, die für drei Tage eine exzellente Förderung genießen, schloss Sandy Hoffmann: „Es ist eine Ehre in diesem elitären Kreis der ‚Rennsteiger“ zu sein. Genießt die Zeit.“

Mit Simone Jakob wurde zuvor eine aktive Schiedsrichterin des TFV verabschiedet. Die dreifache Mutter, die mit ihrem gerade einmal vier Wochen alten Töchterchen Ronja zugegen war, wohnt schon etwas  länger in Leipzig und wird nun für den Sächsischen Fußballverband (SFV) pfeifen. Anders als seine Frau, die beruflich als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität der Messestadt tätig ist, bleibt Ehemann Rick, ebenfalls Unparteisicher und Lehrer für Mathematik und Sport, dem TFV erhalten. Er leitet Futsal-Spiele und wird auch im Lehrstab tätig sein.

Hartmut Gerlach