Talentförderung 08. 03. 2021

Positive Rückmeldungen zum Fortbildungslehrgang der Stützpunkt- und Nachwuchsleistungstrainer

Die wegen Corona erlassenen Verfügungen der Behörden ließen in diesem Jahr kein Treffen der Trainer aus den DFB-Stützpunkten und den Nachwuchsleistungszentren des Thüringer Fußball-Verbandes (TFV) in der Landessportschule Bad Blankenburg zu. So fand die Fortbildung diesmal als virtuelle Veranstaltung statt. Dazu hatten die Verantwortlichen den gesamten Monat Februar „reserviert.

Wir haben ausführlich und zeitnah berichtet und uns jetzt einmal das Feedback von zwei Teilnehmern sowie von Stützpunktkoordinator Frank Intek und Administrator Claudio Mußler eingeholt.

Claudio Mußler (Mitglied im Qualifizierungsausschuss)

Er ist 39 Jahre und hat früher aktiv unter anderem beim VfB 09 Pößneck, dem SV SCHOTT Jena, FC Einheit Rudolstadt, FC Thüringen Weida und dem SC 03 Weimar gespielt. Mußler ist studierter Sportwissenschaftler und seit Oktober 2015 Mitarbeiter in der Geschäftsstelle des Thüringer Fußball-Verbandes (TFV).

Er bewertet den Lehrgang so: „Ich arbeite ja jetzt schon seit zwei, drei Jahren mit dem Portal des DFB und habe in dieser Zeit durchweg sehr gute Erfahrungen gesammelt. Das Feedback war bisher, nicht nur bei diesem Lehrgang, sehr, sehr positiv. Es ist aber kein Ersatz für einen Präsenzlehrgang. Denn völlig zu kurz kommen der persönliche Austausch, der Kontakt zu den Trainern, der ungemein wichtig ist, oder auch der Erfahrungstausch. Man kann in diesem Format kommunizieren, das ist jedoch mehr eine Ergänzung und kein Ersatz dafür.

Ich habe die virtuelle Veranstaltung sehr intensiv betreut und ich muss sagen, dass es die Teilnehmer wirklich sehr gut gemacht haben. Sie haben sich sehr akribisch und detailliert mit den Aufgaben auseinandergesetzt. Voraussetzung sind jedoch eine gewisse Affinität gegenüber der Technik und auch die notwendigen Voraussetzungen. Das hat an der einen oder anderen Stelle nicht so funktioniert. Dafür haben wir andere Lösungen gefunden. Unter dem Strich war es wirklich ein richtig guter Lehrgang. Das wird auch durch die Resonanz der Teilnehmer deutlich. Wir werden dieses Medium perspektivisch weiter nutzen, auch in der Trainerausbildung für die B-Lizenz. Auch in einigen Kreis-Fußballausschüssen wird es für die C-Lizenz verwendet. Edubreak ist eine gute Möglichkeit im Zeitalter der Digitalisierung ein Angebot zu unterbreiten, um dem hohen Bedarf an Aus- und Fortbildung gerecht zu werden.“

Dirk Wachsmuth (Trainer im Nachwuchsleistungszentrum des FC Carl Zeiss Jena)

Der 36-Jährige, ehemaliger Kicker beim TSV Bad Blankenburg und bei Einheit Rudolstadt, arbeitet seit 2013 als Lehrer am Sportgymnasium Jena für die Fächer Sport und Chemie. Seit dieser Zeit ist er auch im Nachwuchsleistungszentrum (NSZ) des FC Carl Zeiss tätig. Aktuell zeichnet der ehemalige Oberweißbacher für die U13 verantwortlich und gehört dem Org-Team des NSZ an.

Er sagt: „Die Idee, den Lehrgang in dieser Form ablaufen zu lassen, war klasse. und ich finde das Format insgesamt sehr gut. Wir haben ja in der Schule auch mit solchen Lernplattformen zu tun. Der Gedanke, Experten mit Beiträgen zu Wort kommen zu lassen, war ebenfalls in Ordnung. Sie waren auch von der wissenschaftlichen Seite top gemacht. Dass man zudem auch Aufgaben lösen musste, hat gepasst. Natürlich ist das kein Ersatz für Präsenzveranstaltungen. Hier sitzen Trainer der Stützpunkte und der Nachwuchsleistungszentren unmittelbar auch am Abend zusammen und tauschen sich aus. Das war diesmal nicht möglich, aber ich hoffe darauf, dass das so wie im letzten Jahr bald wieder geht.“

Martin Querengässer (Trainer im Stützpunkt Pößneck)

Der 32-jährige, der unter anderem bei Einheit Rudolstadt und Eintracht Eisenberg in der Thüringenliga gespielt hat, arbeitet als Kaufmännischer Angestellter im Stahlwerk Thüringen im Bereich Logistik. Er gehört dem Stützpunkt Pößneck seit Oktober 2020 an und trainiert den Kreisligisten SG TSV 1860 Ranis.

„Ich habe diese Form der Weiterbildung, die so erstmalig stattfand, als absolut positiv empfunden, zumal ja fast 50 Trainer teilgenommen haben. Die neue Plattform war sehr verständlich aufgebaut. Man hatte einen Überblick über die Beiträge und wusste sofort, worum es jeweils geht und welche Aufgaben zu lösen waren. Durch die wöchentlichen Aufgaben, in die man sich immer hineindenken musste, war auch ein gewisser zeitlicher Druck vorhanden. In Zeiten, wo man keinen Fußball hat, konnte man auch wieder die Trainertätigkeit ausüben. Das war für mich wieder ein Stück Normalität. Die Themen waren ein guter Mix und boten ein breites Spektrum. Da war von allen etwas dabei. Es ging um die Arbeit in den Stützpunkten, aber auch wie bei Sven Bresemann oder bei Dr. Christian Puta um wissenschaftliche Hintergründe. Aber natürlich ist der Austausch bei Präsenzveranstaltungen ein anderer. Da kommt man auch mit Leuten in Kontakt, die man kaum kennt. Als Trainer braucht man auch das Soziale, was man am Rechner nicht hat. Alle sind sicher froh, wenn man sich wieder treffen kann.“

Frank Intek (DFB-Stützpunktkoordinator für Thüringen)

Der 62-jährige Diplomsportwissenschaftler gehört zu den heute noch aktiven DFB-Stützpunktkoordinatoren der ersten Stunde. Seit dem 31.01.2002 zeichnet er im Thüringer Fußball-Verband (TFV) für das Talentförderprogramm verantwortlich. Der gebürtige Halberstädter war 15 Jahre Trainer beim FC Carl Zeiss Jena und danach beim VfL Halle 96, dem FC Rot-Weiß Erfurt sowie acht Jahre bei den U-Mannschaften des DFB tätig.

Er schätzt die virtuelle Fortbildung so ein: „Wir haben für diese Zeit ein Format gefunden, das dennoch eine Fortbildung des Teilnehmerkreises ermöglicht hat. Das hat uns auch das allgemein positive Feedback gezeigt. Sicher kann man ein solches Format immer auch verbessern. Das wollen wir perspektivisch auch. Generell herrscht natürlich die Meinung vor, dass Präsenzveranstaltungen das Hauptinstrument für die Qualifizierung ist und weiterhin bleiben soll. Ich sehe allerdings die Möglichkeit, für die nächsten Veranstaltungen eine Kombination zu finden. Dann könnte man sich zuvor Vorträge anschauen, um dann sofort in die Diskussion oder die Praxis einzusteigen. Es gibt also auf jeden Fall Optionen und für die Trainer war es eine gute Gelegenheit, sich trotz Corona zu verständigen. Mein Dank gilt den Referenten für ihre Mitarbeit und die Beantwortung der Fragen der Teilnehmer und natürlich auch Claudio Mußler für die administrative Begleitung.“

Foto: Dr. Christian Puta

Hartmut Gerlach