Hallenlandesmeisterschaft 03. 02. 2020

SC 03 Weimar holt sich erstmalig die Landesmeisterschaft im Köstritzer Hallenpokal

Mit dem SC 03 Weimar trug sich der 21. Verein in die Siegerliste der 30. Landesmeisterschaft des Thüringer Fußball-Verbandes (TFV) bei den Männern um den Köstritzer Hallenpokal ein. Durch ein 2:1 in der Verlängerung verhinderte der aktuelle Achte der Thüringenliga am Sonntagnachmittag (02.02.20) in der Halle des Sportparks Apolda den Hattrick des Tabellenführers dieser Spielklasse, des FC An der Fahner Höhe, und holte sich erstmalig den Pott. Der hatte die Meisterschaften unter dem Dach 2018 und 2019 für sich entschieden. Nach den Kurzinfos von gestern Abend nun am Montagmorgen (03.02.20) um 6.15 Uhr, so wie angekündigt, der ausführliche Bericht.

In einem ausgeglichenen Endspiel der beiden einzigen Thüringenligisten im Teilnehmerfeld fielen in den ersten zehn Minuten keine Tore. So ging es in die Verlängerung. In der nutzte Weimars Marvin Schindler zwei kulminierte Foul, das vierte und fünfte, und traf mit Präzision und Wucht aus 10 Metern. Der Anschlusstreffer von Carlo Preller fast mit der Schlusssirene kam zu spät.

Die beiden Erstplatzierten stellten auch alle Akteure, die Einzelauszeichnungen erhielten. „Beste Torschützen“ wurden mit jeweils fünf Treffern Marvin Schindler (SC 03 Weimar) und Carlo Preller (FC An der Fahner Höhe). Als „Bester Torhüter“ wurde Weimars Daniel Feuerstein geehrt. Und die Auszeichnung „Bester Spieler“ erhielt Daniel Winge vom Vizemeister.

Das Endrundenturnier in der Dreifelderhalle der Glockenstadt begann einigermaßen kurios. Denn alle Mannschaften spielten in zum Auftakt zunächst 1:1.

Doch beim zweiten Auftritt gab es dann unterschiedliche Ergebnisse. In der Vorrundengruppe A setzten sich der neue Meister mit zwei Siegen und einem Remis sowie der Titelverteidiger mit einem Sieg und zwei Unentschieden klar durch. Die Sportfreunde Marbach spielten zwei Mal unentschieden und wurden Vorrundendritter vor dem SV Einheit Worbis 1875, der nach dem Auftaktremis zwei Mal verlor und Vierter wurde. Damit waren beide Kreisoberligisten beim Halbfinale nur Zuschauer.

In der Vorrundengruppe B gewann mit dem FC Einheit Bad Berka dann allerdings eine Mannschaft aus der höchsten Spielklasse eines Fußballkreises. Der FC buchte mit zwei Siegen und einem Unentschieden das Ticket für die Runde der letzten vier Teams. Das gelang auch dem Landesklassisten SG SC Leinefelde 1912, der einmal gewann und zwei Mal remis spielte, wobei er mit dem 1:1 gegen die SG SV Gumpoldia Gumpelstadt, die in der Gruppe B Platz 3 belegte (zwei Unentschieden, eine Niederlage), im letzten Vorrundenvergleich alles klar machte. Platz 4 ging an den zweiten Vertreter der 11teamsports Landesklasse, die BSG Chemie Kahla (ein Unentschieden, zwei Niederlagen).

Spannend verlief vor allem das erste Halbfinale zwischen Weimar und Leinefelde. Das ging wie das Endspiel in die Verlängerung und endete mit 3.2 für den SC, wobei die Eichsfelder beim dritten Tor der Nulldreier mit den Unparteiischen haderten. Klar fiel indes das Ergebnis zwischen Bad Berka und Fahner Höhe (0:3) im zweiten Halbfinale aus.

Auch im Duell der „Enttäuschten“ um Platz 3 schenkten sich die Kontrahenten nichts. Nach zehn Minuten stand es torlos und erst in der dreiminütigen „Draufgabe“ machte Bad Berka mit zwei Toren alles perfekt und sicherte sich so die Bronzemedaille.

Vor Ort in Apolda war mit Claudio Mußler auch der Futsal-Landesauswahltrainer. Wir baten ihn um eine Einschätzung der Endrunde, Und so lautet seine ausführliche Analyse:

„Mit Weimar und Fahner Höhe erreichten die beiden besten Mannschaften das Finale. Auch wenn die Tore für den SC 03 vom Zehn-Meter-Punkt gefallen sind, hat sich Weimar die Meisterschaft verdient geholt. Sie war die engagierteste Mannschaft.

Alle Teams verfügten über sehr gute Torhüter. So hatte ich auch Stefan Kaufhold (Worbis) in der engeren Auswahl. Aber er konnte sich durch das Ausscheiden seiner Mannschaft nicht mehr zeigen. Auch Attila Notas (Fahner Höhe) hat mir sehr gut gefallen. Am Ende waren es dann Kleinigkeiten, die den Ausschlag für die Auszeichnungen gegeben haben. Daniel Winge als ‚Bester Spieler’ hat den technisch besten Futsal gespielt, die Tiefe gesucht, Eins-zu-eins-Situationen oft sehr gut gelöst und war ständig in Bewegung.

Generell hätte ich nach der Vorrunden gesagt, dass das Niveau gegenüber dem Vorjahr nicht besser geworden ist. Aber in den Finalspielen hat man schon eine Entwicklung gesehen. Trotzdem fehlt es mir immer noch an futsalspezifischen Elementen. So haben sich die Torhüter in zu vielen Situationen den Ball zu hektisch hin und her geworfen haben. Ich hätte mir auch gewünscht, dass eine Mannschaft mal mit dem ‚Flying Goalkeeper’ spielt. Das wäre gerade im Endspiel möglich gewesen. Damit müssen sich vielleicht die Trainer noch weiter beschäftigen.

Aber unter dem Strich war es ein gutes Turnier. Es hat Spaß gemacht und die Stimmung war gut. Dass es am Ende etwas hitzig wurde, gehört dazu. Ich denke, alle sind zufrieden nach Hause gefahren.“

Mit 216 zahlenden Zuschauern waren die Ränge in Apolda gut besucht. Einige Mannschaften hatten ihre Fanclubs mit, die sich lautstark bemerkbar machten. Der Dank des TFV gilt dem Gastgeber, der die Versorgung absicherte, sowie den Hallenwarten, die auch das für eine Zeit ausgefallene Mikrofon nach mühevoller Arbeit wieder in Gang brachten.

Die Turnierleiter Sven Wenzel, Vorsitzender des Spielausschusses des Verbandes, und sein Ausschussmitglied Werner Gerling, Staffelleiter der 11teamsports Landesklasse 3, hatten die sportliche Seite der Endrunde nicht nur perfekt vorbereitet, sondern auch während des Turniers voll im Griff und behielten in allen Situationen die Ruhe.

Der Dank des TFV und der Beifall der Mannschaften sowie der meisten Besucher galt am Ende auch den Schiedsrichtern Sebastian Blasse, Julian Göpfert, Paul Hegenbarth und Franz Sander, die von Sandy Hoffmann, Mitglied im Verbandsschiedsrichterausschuss, gecoacht wurden.

Unterstützt wurde die Veranstaltung von den Mitarbeitern der Geschäftsstelle Joachim Zeng, Annemarie Brendel, Christin Lenters und Patrick Volland.

Apoldas Bürgermeister Rüdiger Eisenbrand (FFW) ließ es sich wie schon vor einem Jahr nicht nehmen, zur Eröffnung zu sprechen. Die Verbandsspitze war mit Peter Brenn, 1. Vizepräsident, und Thomas Münzberg, Geschäftsführer und Mitglied des Präsidiums, vertreten. Sie übergaben gemeinsam mit dem Turnierleiter finanzielle Zuwendungen, Ballpakete, Medaillen, den Siegerpokal und reichlich Getränke von Köstritzer an Sieger und Platzierte

Alle Ergebnisse findet man auf fussball.de und im DFBnet. Weitere Fotos folgen im Laufe des Tages.

Hartmut Gerlach