DFB/NOFV 26. 09. 2022

USV - Frauen verpassten Podium ganz knapp

Nach dem DFB-Ü35-Cup in Berlin (siehe unsere Vorschau) waren die Frauen vom USV Jena zunächst einmal sehr enttäuscht. Schließlich hatten sie nach zwei Siegen, zwei Unentschieden und nur einer Niederlage den Platz auf dem Podium ganz knapp verpasst. Es hätte sogar der Cup-Gewinn sein können, wenn man das letzte Spiel mit zwei Toren Unterschied gewonnen hätte.

Wir sprachen mit Steffi Scheitler, die seit ihrem 18. Lebensjahr in Jena Fußball spielt, nach einem Kreuzbandriss sogar Bundesligafußballerin in Jena war und stolz darauf ist, dass sie als Muter von drei Kindern wohl die erste Fußball-Leistungssportlerin in Deutschland war.

Die Mitarbeiterin der Arbeitsagentur Jena schildert, wie die fünf Spiele beim DFB-Ü35-Cup abliefen. In einem typischen Eröffnungsspiel gegen Tilly Kicker (1:1) zeigte sich Jena sehr nervös, produzierte Fehlpässe und war am Ende sogar über den Punkt froh, den Manja Seeger mit ihrem Tor sicherstellte.

Danach wurde die Kreisauswahl Herne mit 4:0 bezwungen. Doch so recht zufrieden war man nach den Toren von Manja Seeger, Stephanie Pompl, Saskia Schwarz und Steffi Scheitler dennoch nicht: „Andere Mannschaften gewinnen solche Spiele auch schon mal deutlich höher“, so unsere Gesprächspartnerin.

Im letzten Samstagsspiel kam die Zeiss-Spielerinnen gegen die Nordlichter zu einem 1:0. „Das war ein sehr emotionales Spiel, das mit hohem kämpferischen Einsatz geführt wurde und teilweise sogar ruppig ablief. Hier haben wir uns nach dem Tor von Sylvia Michel vor allem dank einer überragenden Leistung unserer Torhüterin Grieseldis Meißner über die Zeit gerettet. Sie hat sogar einen von mir verursachten Neunmeter pariert“, berichtet Steffi Scheitler.

Am Sonntag ging es weiter mit der Partie gegen die KEWA Ladies. Die stellten eine Mannschaft, die im Schnitt fast zwanzig Jahre jünger als die Jenaerinnen war. Sie hätte sich zudem als eingespielt und sehr beweglich erwiesen, betonte Scheitler. Dennoch fiel das einzige Tor für die Ladies recht unglücklich, denn im Anschluss an eine Ecke traf man aus dem Gewühl heraus.

Gegen den FFC Ansbach Essen ging Jena durch Manja Seeger nach vier Minuten in Führung. Doch Essen glich weitere vier Mintuen später aus. Bei diesem Ergebnis blieb es und der USV trauerte um den verloren gegangen 3. Platz.

Doch über das Ergebnis werden die Frauen aus Jena sicher rasch hinweg kommen. „Wir treffen uns einmal in der Woche zum Training und unternehmen auch außerhalb des Fußballs viel zusammen“, erklärt Steffi Scheitler, die seit 36 Jahren Fußballerin ist.

Die Tabelle:

1. FFC Asbach Uralt Essen 12:5 Tore/10 Punkte; 2. KEWA Ladies 13:8/10; 3. Nordlichter 9:3/8; 4. USV Jena 7:3/8; 5. Tillys Kicker 11:5/5; 6. Kreisauswahl Herne 0:28/0.

Fotos: privat

Hartmut Gerlach