Thüringenliga 29. 11. 2019

Vor dem 15. Spieltag: Führungsduo mit schwierigen, aber lösbaren Aufgaben

Am Wochenende findet der 15. Spieltag in der Thüringenliga statt. Es ist der letzte vor der fast 13-wöchigen Winterpause. Weiter geht es mit den Punktspielen in der Eliteliga des Thüringer Fußball-Verbandes (TFV) am 29.02.20.

Andreas Kästner (Sömmerda) hat sich bei seinen Recherchen zunächst auf das Führungsduo konzentriert:

„Zum Hinrundenausklang stehen die beiden führenden Teams vor schwierigen, aber lösbaren Aufgaben. Spitzenreiter FC An der Fahner Höhe mit weißer Heimweste (fünf Spiele, fünf Siege) hat Aufsteiger SpG 1. FC Sonneberg 04, viertbestes Auswärtsteam, erstmals in der Thüringenliga zu Gast. Lediglich zwei Spiele in der Landesklasse West gab es 2009/10 zwischen beiden Kontrahenten. Die Dachwiger gewannen damals nach einem torlosen Hinspiel zu Hause 3:1 und schlossen die Saison als Dritter ab – Sonneberg wurde Fünfter, wobei fünf Spieler von damals noch immer zum Stammaufgebot der Südthüringer gehören (Motschmann, Funke, Schreck, Dorst, Heß).

Der seit sechs Spielen ungeschlagene Verfolger SV 1879 Ehrenhain maß sich dagegen schon in zwölf Thüringenliga-Vergleichen mit seinem Samstag-Gastgeber 1. SC 1911 Heiligenstadt und hat in der Bilanz dieser Spiele deutlich das Nachsehen. Den drei Siegen und drei Unentschieden stehen sechs Heiligenstädter Siege entgegen."

Aber auch das Spiel zwischen der BSG Wismut Gera und dem SC 03 Weimar, das ein echter Klassiker ist, steht im Fokus unseres Statistikers und Mitglied der Arbeitsgruppe (AG) „Archivwesen im TFV“. Kästner hat dies herausgefunden, wobei man unbedingt auf die Zuschauerzahlen und auch auf die vielen Prominenten achten sollte:

„Die ersten beiden Aufeinandertreffen gab es in der DDR-Oberliga, als diese, aus der DS-Oberliga hervorgegangen, im Spieljahr 1950/51 in ihre zweite Saison ging. Gera, damals noch BSG Mechanik, empfing am 03. Dezember 1950 die BSG KWU Weimar. Im Artur-Becker-Stadion, heute Stadion am Steg, stand vor 8.000 Zuschauer vor allem ein Mann namens Herbert Pätzold im Blickpunkt. Allein seinetwegen nämlich musste Weimars Schlussmann Manfred Schuster fünfmal hinter sich greifen. Schuster gehörte später zum DDR-Meisterteam des SC Turbine Erfurt (1954/55). Am Ende gewannen die Gastgeber 8:0. Ein weiterer Geraer Akteur auf dem Platz war der 31-fache Nationalspieler Manfred Kaiser, der 1963 als erster Fußballer des Jahres der DDR gekürt werden sollte und zwischen 1965 und 1971 auch auf der Geraer Trainerbank saß. Vier Monate später revanchierten sich die Weimarer auf dem heimischen Lindenberg für diese Niederlage und gewannen vor ebenfalls 8.000 Zuschauern das Rückspiel 2:1.

Weimar musste nach der Saison absteigen, die Geraer hielten sich noch zwei weitere Jahre und wurden danach noch zweimal erstklassig, jeweils für eine Saison. Somit trafen sich beide Mannschaften zu insgesamt 50 Vergleichen in der zweitklassigen DDR-Liga, 24 Mal gewann Gera, 14 Mal Weimar (81:54 Tore). Namen wie die des 47-fachen DDR-Nationalspielers Dieter Erler, Harald Irmscher (41 Länderspiele) oder  Michael Strempel (15) tauchten in den Aufgeboten der Geraer als Spieler und oder Trainer auf, auf Weimarer Seite Siegfried Vollrath (DDR-Meister 1954 und 1955 mit Turbine Erfurt), Ulrich Oevermann (Europapokal-Finalist 1981) sowie der heutige TFV-Ehrenpräsident Rainer Milkoreit.

Nach dem Beitritt des DFV zum DFB stand man sich in sechs Vergleichen in der Amateuroberliga Süd des NOFV gegenüber, viermal gewann Weimar, zweimal Gera (13:12 Tore).

Ab 1997 weist die Chronik der Paarung 24 Spiele in der Thüringenliga aus. Die Geraer, zunächst als 1. SV Gera und nach dem Zusammenschluss zum FV Gera-Süd ab 2009 wieder BSG Wismut, gewannen achtmal, der SC 1903 Weimar fünfmal, elf Spiele sahen keinen Sieger (33:25 Tore). Die bekannteren Namen waren nunmehr auf den Trainerbänken zu finden: Ex-Jenas Udo Korn und Rainer Schlutter auf Geraer Seite beispielsweise, Gerhard Hoppe (3 Länderspiele) und Ulrich Oevermann sowie der einstige Rot-Weiße Armin Romstedt (1) sowohl als Spieler und als Trainer bei den Weimarern.

In den Pokalwettbewerben gab es fünf Aufeinandertreffen, davon eins im FDGB-Pokal der DDR in der Saison 1966/67, das Weimar 1:0 für sich entschied. Von den vier Spielen im Pokal des TFV gewannen beide Teams jeweils zwei, wobei dreimal in die Verlängerung entscheiden musste."

Das sind die Paarungen, die Tabellenstände und die Schiedsrichter:

Samstag, 30.11.19, 13 Uhr

SV SCHOTT Jena (13.) - SV BW 91 Bad Frankenhausen (14.)

Schiedsrichter: Marcel Rauner

Samstag, 30.11.19, 14 Uhr

FSV 1996 Preußen Bad Langensalza (12.) - SV 09 Arnstadt (7.)

Schiedsrichter: Roland Hillig

SpVgg. Geratal (6.) - SV Eintracht Eisenberg (4.)

Schiedsrichter: Steffen Läsker

BSG Wismut Gera (3.) - SC 03 Weimar (8.)

Schiedsrichter: Martin Ritter

1.SC 1911 Heiligenstadt (8.) - SV 1879 Ehrenhain (2.)

Schiedsrichter: Steffen Krech

SG TSV Gera-Westvororte (11.) - SG FC Thüringen Weida (15.)

Schiedsrichter: Marko Linß

Sonntag, 01.12.19, 14 Uhr

FC An der Fahner Höhe (1.) - SG 1. FC Sonneberg 04 (5.)

Schiedsrichter: Sebastian Lorenzen

SG FC Wacker 14 Teistungen (16.) - BSV Eintracht Sondershausen (10.)

Schiedsrichter: Pierre Leitschuh

Hartmut Gerlach