Trainer 21. 01. 2021

Vor dem Re-Start: Der Trainer hat die Schlüsselfunktion – Methodenmix sorgt für Abwechslung (IV)

Noch befindet sich auch der Amateurfußball im Lockdown. Dennoch wird irgendwann wieder gespielt. Was vor allem die jungen Kicker bis dahin tun können, wollten wir von Verbandssportlehrer Christian Kucharz wissen. Der Leistungssportkoordinator und Sachgebietsleiter Sport/Qualifizierung in der Geschäftsstelle des Thüringer Fußball-Verbandes (TFV) hat sich viel Zeit genommen und seine Ausführungen so strukturiert:

  1. Die Schlüsselfunktion des Trainers und die Ziele
  2. Chancen, Risken und Grenzen
  3. Inhalte für die einzelnen Alterklassen
  4. Umsetzung der Inhalte
  5. Medien

Dabei betont Kucharz in seinen Ausführungen übergreifend immer wieder die Schlüsselfunktion des Trainers.

Heute (IV): Umsetzung der Inhalte

Das ist für mich der spannendste Punkt. Die Spieler benötigen sowohl im Nachwuchs - als auch im Erwachsenenbereich Führung. Natürlich gibt es auch Aktive, die von sich aus etwas machen. Die brauche ich nicht zu führen, sondern ich muss sie vielleicht sogar etwas bremsen. Dann gibt es sicher 10 bis 20 Prozent von Spielern, die, auch im Präsenztraining, immer versuchen, alles zu umgehen.

Man kann entweder einen Trainingsplan erstellen oder den Spielern Links zusenden. Das Internet bietet dazu viele Möglichkeiten. Neben dem Reiter auf der DFB-Homepage (Training und Service) – hier verweise ich ausdrücklich auf das Online-Programm DFB-Talentförderung („Movember“), wo eine Live-Teilnahe auch für Nicht-Stützpunktspieler möglich ist -  sowie den Social-Media-Kanälen des TFV, insbesondere auch der App B42, gibt es unendliche viele weitere Programme.

Wie der Trainer die Erfüllung der Vorgaben und Aufgaben kontrolliert, muss jeder für sich entscheiden. Das geht auch auf Vertrauensbasis oder, indem die Spieler dies den Trainer über ihre Handys und Apps zusenden. Die meisten jungen Leute sind entsprechend ausgerüstet, machen das gern und sind dadurch noch besonders motiviert.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang das Schlagwort Abwechslung. Es gibt, nicht nur im Fußball, viele tolle Ideen. So hat zum Beispiel der Kreissportbund (KSB) Altenburg die Kampagne gestartet „Mit dem Kreissportbund zum Kap der guten Hoffnung zu laufen“. Dazu sollen alle Einwohner des Altenburger Landes zusammen 15.000 km laufen und jeder meldet sein Ergebnis an eine Whatsapp – oder Mail-Adresse, wobei der Zwischenstand zwei Mal pro Woche veröffentlicht wird. In Münster gibt es die Aktion der Sportvereine „Laufen um die Welt“, die als Ziel hat, 40.000 km zu erreichen. Das geht natürlich auch vereins- oder mannschaftsintern. Andere haben Triathlon gemacht und mit zwei, drei Spielern den Iron-Man „nachgestellt“. Gerade für Challenges sind ganze viele Apps vorhanden. Man sollte einfach kreativ sein.

Gut kommt auch an, wenn man selbst Videos aufnimmt und ein eigenes Online-Training anbietet. Das schaffen auch die Trainer, die vielleicht noch ihre Berührungsängste mit der modernen Technik hat. Was soll denn schon passieren, auch wenn es beim ersten Mal nicht richtig funktioniert. Man muss es einfach probieren.

Die Resonanz auf das Online-Training ist, wie ich zuletzt beim Training mit den Auswahlmädchen erfahren habe, sehr, sehr positiv. Die Eltern sind froh über die Angebote für ihre Kinder und auch die Spielrinnen sind noch motivierter, wenn sie Übungen gemeinsam absolvieren. Dabei ist ein Mix von Methoden, seien es ein Trainingsplan, ein Online-Training, Links oder Laufpläne sehr wichtig.

Foto (Archiv): Die Mitglieder des Qualifizierungsausschusses Mike Noack (Vorsitzender), Claudio Mußler, Christian Kucharz und Wolfgang Bartusch (v. l.) bei einer Prüfung für die Trainer B-Lizenz.

Wird am Freitag (22.01.21) fortgesetzt.

Hartmut Gerlach