» Detail - tfv-erfurt
Qualifizierung 31. 03. 2023

Vorgestellt: der neue Vorsitzende des TFV-Qualifizierungsausschusses – Stefan Treitl

Wenn sich der Qualifizierungsausschuss des Thüringer Fußball-Verbandes (TFV) am Freitagnachmittag (31.03.23) vor der Beratung mit den Kreislehrwarten in der Landessportschule Bad Blankenburg trifft, dann wird die Sitzung nicht mehr von Wolfgang Bartusch geleitet. Der verdienstvolle ehemalige Chef des Gremiums hat vor einiger Zeit aus persönlichen Gründen seinen Rückzug von dieser Funktion erklärt (wir berichteten). Sein Nachfolger kommt aus dem Ausschuss und heißt Stefan Treitl.

Wir haben bereits über diese Personalie informeirt und auch darüber, dass der Verbandsvorstand mit der Berufung des Jenaers satzungsgemäß nach § 32 (10) einstimmig entschieden hat.

Bei den Spitzenclubs FC Carl Zeiss Jena und FC Rot-Weiß Erfurt ist Treitl kein Unbekannter. Schließlich hat er unter anderem zwei Jahre in der Landeshauptstadt und sieben unterhalb der Kernberge gespielt gespielt. Hinzu kommen noch Partien beim SV Hermsdorf und SV 1910 Kahla. Seine Bilanz: 45 Regional -  (5 Tore) - und 94 Oberligaspiele (27 Tore).

Seine fußballerische Fähigkeiten schätzt Stefan Treitl in der ihm eigenen bescheidenen Art so ein: „Ich konnte rennen, kämpfen und motivieren, aber zehn Mitspieler waren besser als ich, Ich bin mit begrenzten Möglichkeiten relativ weit gekommen“, sagt er schmunzelnd. Doch wer ihn in seiner aktiven Zeit gesehen hat, der weiß, dass das nun wirklich stark untertrieben ist.

Ab der Saison 2004/05 startete der heute 50-Jährige als Trainer im Nachwuchsleistungszentrum, bei der 2. und auch der 1. Mannschaft bei Carl Zeiss. Noch heute hilft er im Nachwuchs aus, wenn, wie am Samstag, die C-Junioren in der Regionalliga bei Dynamo Dresden spielen und ein Übungsleiter gebraucht wird.

Funktionen als Sportlicher Leiter und aktuell als Mitglied im Aufsichtsrat sorgten außerdem dafür, dass er seinen Verein bestens kennt und mit an seiner Entwicklung arbeitet.

Stefan Treitl, in Jena geboren und damit ein echter Jenenser, hat beruflich gut zu tun. Als Lehrer für Sport und Geschichte am Sportgymnasium Jena tätig, nimmt er jeden Tag die Strecke vom Heimatort Saalfeld in die Zeiss-Stadt auf sich. Hier ist er durch zwölf Stunden Spezialsport im Nachwuchsleistungszentrum (NSZ) in allen Altersstufen 5. bis 12. Klasse dicht am Fußball.

Aber wir wollten beim Zwischenstopp von Stefan am Donnerstagnachmittag (30.03.23) in einem Rudolstädter Cafe natürlich wissen, warum er sich trotz vielfältiger Belastungen der Aufgabe als Ausschussvorsitzender stellt. Seine Antwort fällt so aus: „Wir sind von der Entscheidung von Wolfgang Bartusch, die alle als sehr schade empfinden, überrascht worden. Mir ging es bei meiner Zusage, seine Funktion zu übernehmen, letztlich darum, Claudio Mußler und Silvion Beer als Hauptamtliche zu unterstützen und für die Zeit bis zum nächsten Verbandstag schnell einen Übergang zu schaffen. Da muss man gar nicht so ein großes ‚Gewese“ drum herum machen. Natürlich kann ich meine Erfahrungen als Trainer einbringen, aber mir geht es nicht darum, zwischen einem Trainer aus einem NLZ und einem, der an der Basis arbeitet, zu unterscheiden. Die Herausforderungen sind für alle enorm gestiegen. Das habe ich bei vielen Gesprächen während der Ausbildungen gespürt. Für alle Ehrenamtlichen ist es schwieriger geworden.“

Man müsse, so der Gymnasiallehrer ergänzend, auch berücksichtigen, dass sich die Gesellschaft sowie die Eltern und Kinder verändert hätten. Dafür müsse man gerüstet sein.

„Deshalb muss die Ausbildung eine gute Qualität haben, wobei ich die ausgezeichnete Arbeit von Claudio Mußler sehr schätze. Es geht darum, Referenten mit Qualität zu gewinnen. Dazu hat es ja eine Ausschreibung gegeben. Referenten sollten mit Herzblut und Kompetenz tätig sein. Da sind wir auf einem guten Weg, davon bin ich überzeugt“, ergänzt er.

Dass Stefan Treitl angesichts der Anforderungen an Beruf und Ehrenamt im Verein und nun auch verstärkt im TFV nur wenig Freizeit hat, wird beim Lesen dieser Vorstellung sicher klar. Die Mußestunden widmet er gemeinsam mit seiner Frau, die auch als Lehrerin an einem Saalfelder Gymnasium arbeitet, den drei Pferden. Die Kinder, ein Junge von 19 Jahren, der gegenwärtig bei „Work and travel“ in Australien Erfahrungen fürs Leben sammelt, und die Tochter, die vielleicht mal im Ausland studieren wird, sind aus dem Haus.

Nicht nur deshalb muss der Verbandstag 2024 längst noch nicht der Schlusspunkt von Stefan Treitl als Vorsitzender des Qualifizierungsausschusses ein.

Hier ist noch ein Link über einen Beitrag des Verfassers vom 04.03.2019 zum Thema:

„Zweitägiger Lehrgang der Thüringer DFB-Stützpunkttrainer war eine gelungene Veranstaltung“. Da trat Stefan Treitl (2. v. l.) bei einer Podiumsdiskussion auf.

tfv-erfurt.de/nc/news/detail/news/zweitaegiger-lehrgang-der-thueringer-dfb-stuetzpunkttrainer-war-eine-gelungene-veranstaltung/

Hartmut Gerlach