Vorstand 20. 06. 2020

Vorstand beruft für den 18. Juli einen Außerordentlichen Verbandstag ein

Der Vorstand des Thüringer Fußball-Verbandes (TFV) wird einen Außerordentlichen Verbandstag einberufen. Der ist für den 18.07.2020 geplant. Das ist ein Ergebnis der knapp viereinhalbstündigen Sitzung des Gremiums am heutigen Samstag (20.06.20) in der Landessportschule Bad Blankenburg.

Die Verbandsspitze entschloss sich nach nochmaliger Prüfung des Gesamtsachverhaltes mehrheitlich zu diesem Schritt, wobei man auch anwaltlichen Empfehlungen folgte. Die Tagesordnung, die dafür zu beschließen war, sieht unter anderem vor, den Beschluss vom 05.05.20 (Fortsetzung der Saison 2019/20) unter Berücksichtigung des Beschlusses vom 28.05.20 (Saisonanbruch im Nachwuchs) zu bestätigen bzw. für einen Abbruch zu stimmen. Entsprechende Ordnungsänderungen müssen dann vorgenommen werden.

Die leicht verspätet gestartete Sitzung begann mit Informationen von Präsident Dr. Wolfhardt Tomaschewski. Der hatte zuvor im Foyer der Landessportschule eine weitere Petition, die Lars Sänger zum Erwachsenenbereich initiiert hatte, entgegen genommen.

Nach den Worten von Tomaschewski lehnte der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) zwei Aufsteiger aus Thüringen in die C-Junioren-Regionalliga ab. Das sei auch bei anderen Landesverbänden der Fall gewesen, so der Präsident. Zudem informierte er über die beiden letzten Verhandlungen vor dem Sportgericht und ein Treffen in Kahla zum Spielbetrieb mit Vorsitzenden von Kreis-Fußballausschüssen (KFA) und Vereinsvertretern.

Viel Raum nahm danach die kontrovers geführte Aussprache zur Idee, einen Außerordentlichen Verbandstag durchzuführen, ein. In einer geheimen Abstimmung votierten elf der 19 Stimmberechtigten - vom Vorstand fehlte urlaubsbedingt nur Jugendobmann Peter Ott - für den Außerordentlichen Verbandstag. Damit böte sich abschließend die Möglichkeit, über die Saison zu entscheiden, sagte Wolfhardt Tomaschewski.

Sehr viel weniger Zeit nahm der Punkt Ordnungsänderungen in Anspruch. Die meisten Vorlagen wurden mit nur wenigen Enthaltungen, kaum Gegenstimmen und zum Teil einstimmig „durchgewunken“. Hierbei ging es um Bestimmungen, die sich aus der Corona-Pandemie ergeben. Es waren:

Sechs Anträge des TFV-Spielausschusses zum Status der Fußballspieler (§ 3), Spiel - und Altersklasseneinteilung (§ 6), Auf- und Abstieg (§ 10), Pokalspiele (§ 13) und Spielerlaubnis beim Vereinswechsel von Amateuren (§ 18) und dem Wechsel innerhalb eines Vereins (§ 19). Begründet werden die Vorlagen unter anderem mit der Verhinderung des Ausblutens von Mannschaften in der laufenden Saison.

Der Jugendausschuss des TFV brachte vier Anträge in. Die beinhalteten die Punkte Bildung von Spielgemeinschaften (§ 8 Jugendordnung), Spiel - und Altersklasseneinteilung (§ 6 Spielordnung), Auf- und Abstieg (§ 10 Spielordnung) und die Beendigung des Spieljahres 2019/20 zum 30.06.20 im Nachwuchsbereich.

Eine Diskussion zog die Beschlussvorlage des Jugendausschusses zur Beendigung des Spieljahres 2019/20 zum 30.06.20 im Nachwuchsbereich nach sich. Schließlich gab es klare Mehrheiten unter anderem für den Punkt „Aufsteiger aus den Verbandsligen (2 Staffeln) in die übergeordneten Spielklassen“. Hier soll, falls es die Behörden zulassen, der Aufsteiger in die NOFV-Regionalliga der C-Junioren in einem Spiel bis zum 30.06.20 ermittelt werden. Kommt dies nicht zustande, so die neue mehrheitliche Entscheidung des Vorstandes, kann dies durch Strafstoßschießen herbeigeführt werden.

Redebedarf gab es dann bei einer Tischvorlage des KFA Eichsfeld-Unstrut-Hainich. Der betraf einen Antrag zur Erweiterung im § 10 Ziffer 2 der TFV-Spielordnung (Auf- und Abstieg). Acht Vorstände votierten bei vier Nein-Stimmen für den neuen Passus, nach dem der TFV-Jugendausschuss aus Gründen der Talentförderung auf Antrag weitere Mannschaften von Vereinen mit zertifiziertem DFB-Nachwuchsleistungszentrum sowie Vereinen, welche die sportliche Qualifikation erfüllt haben, in die höchste Nachwuchsspielklasse des Landes einnorden. Diese Regelung gilt bis zur Einführung einer einklassigen Verbandsliga.

Laut Tagesordnung folgte der Bericht von Schatzmeister Harry Wießner. Zu Beginn seiner Ausführungen betonte er, dass die Liquidität des Verbandes kurz - und mittelfristig sichergestellt sei und es im finanziellen Bereich 2020 eine stabile Situation gebe. Er verwies auf die guten Ergebnisse der Haushaltsjahre 2018 und 2019. Dennoch werde die Corona-Krise mittel - und langfristig Auswirkungen haben. Der Umfang sei derzeit jedoch nicht klar. Klar sei jedoch, dass der TFV seine KFA unterstützt. Wießner verwies zum Schluss auf einige Handlungsempfehlungen.

Unter „Verschiedenes“ ging es um den möglichen Punktspielbeginn. Dazu sprach TFV-Spielobmann Sven Wenzel.dem der Präsident ausdrücklich für seine Engagement in den letzten Wochen lobte. „Ich habe Hochachtung vor ihm, da er ja auch noch beruflich tätig ist“, erklärte Tomaschewski.

Wenzel sagte, dass der Beginn der Punktspiele sicher nicht vor dem 1. September liege. Jetzt seien auch wieder Freundschaftsspiele möglich, doch die müssen ohne Zuschauer und nach Erarbeitung eines Hygeniekonzeptes stattfinden. Das sei in der Verordnung, die noch bis zum 30.08. gelte, geregelt.

Der 2. Vizepräsident Udo Penßler-Beyer gab danach eine persönliche Erklärung ab, ehe Schiedsrichterobmann Burkhard Pleßke darüber informierte, dass es ab 1. Juli 2020 Regeländerungen durch die FIFA geben wird. Die werden noch kommuniziert.

Zum Schluss der Beratung teilte Geschäftsführer Thomas Münzberg mit, dass der 9. Verbandstag des TFV am 12.12.20 in Jena, Hotel „Best Western“, stattfinden werde.

Im Anschluss befand das erweiterte Präsidium über Aufnahmen in den Verband sowie eine Auszeichnung.

Hartmut Gerlach