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Da hat Andreas Kästner aber ganz tief in die historische Fußballkiste gegriffen und viele interessante Details zum, wie er selbst sagt, „Klassiker“ am Sonntagnachmittag in Nordhausen gefunden. Alles begann mit einem Spiel vor fast 70 Jahren:
„Wenn am Sonntag im Albert-Kuntz-Sportpark der Südharzstadt der FSV Wacker seine Gäste von Wismut Gera zum Thüringenligaspiel empfängt, dürfte wohl der geringste Teil der Anwesenden zu den Zeitzeugen des ersten Aufeinandertreffens beider Mannschaften bzw. deren Vorläufer gehören. Denn das liegt inzwischen fast sieben Jahrzehnte zurück. In einer Zeit, als in der im Zweiten Weltkrieg zerbombten nordthüringischen Stadt der Wiederaufbau noch auf der Tagesordnung stand sollten sich am 21. Februar 1954 die beiden damaligen DDR-Ligisten Motor Nordhausen und die seit März 1953 als Wismut spielenden Geraer Gäste zum ersten Mal gegenüberstehen.
Wismut war gerade aus der im ostdeutschen Staat erstklassigen Oberliga abgestiegen, Motor gehörte seit dessen Einführung 1950/51 zum Oberliga-Unterbau und hatte 1952 mit dem zweiten Platz in Staffel 2 den Sprung in die seinerzeitige Eliteklasse um nur drei Punkte verfehlt.
Die favorisierten Geraer kamen als Tabellenzweiter nach Nordhausen, hatten aber kaum noch Aussichten auf die sofortige Rückkehr in die Oberliga. In ihren Reihen stand mit Manfred Kaiser ein Akteur, der später noch zu einem der populärsten Spieler in der Geschichte der DDR gehören sollte.
Bereits zur Halbzeit bahnte sich vor 3.000 Zuschauern bei frostigen Minusgraden eine Überraschung an. Die Gästeführung aus der sechsten Minute durch Eiermann hatte der Tabellenzehnte durch Treffer von Schmidt (38.) und Möller (45.) zu seinen Gunsten gedreht. Die Nordhäuser dominierten auch nach der Pause das Spiel, ein von Kronenberg verwandelter Elfmeter wenige Minuten nach dem Seitenwechsel erwies sich jedoch noch nicht als die erhoffte Vorentscheidung, der Geraer Freitag erzielte nach einer Stunde Spielzeit den Anschlusstreffer.
Doch spielte die Platzelf an diesem Tag unwiderstehlich, wie dem Bericht der DDR-Fachzeitschrift ‚Die neue Fußballwoche‘ zu entnehmen ist. Folgerichtig trafen erneut Möller (70.) und Schild (75.) zum letztendlich verdienten 5:2-Erfolg für Motor. Ein Satz zur siegreichen Heimmannschaft im Spielbericht ‚Sie spielte heute ohne Versager.‘ damals Ausdruck für deren Leistung, ringt dem heutigen Leser schon ein leichtes Schmunzeln ab.
Diesem ersten Spiel folgten in verschiedenen Wettbewerben bis heute noch insgesamt 70 weitere der Konstellation Nordhausen gegen Gera, von denen mit jenem 1954er insgesamt 34 in Nordhausen ausgetragen wurden. Die Bilanz spricht leicht für die Südharzer, sie gewannen 12 Mal und verloren bei 10 Remis 10 der Matches, und erzielten dabei 54:40 Treffer.“
Andreas Kästner/Hartmut Gerlach
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