DFB/NOFV 08. 11. 2018

2.500 Zuschauer beim U16-Länderspiel in Gotha erwartet

Thüringen ist am 9. und 11. November Austragungsort für zwei U16-Länderspiele. Gespielt wird am 09.11.18 um 12 Uhr im Volkspark-Stadion Gotha und am 11.11. um 18 Uhr im Albert-Kuntz-Sportpark Nordhausen jeweils gegen Tschechien.

DFB-Trainer Christian Wück (45) hat für die beiden Partien 22 Spieler nominiert. Sie kommen aus diese 13 Vereinen: Bayern München, Borussia Dortmund (3), TSG Hoffenheim, RB Leipzig, Bayer 04 Leverkusen, 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach (2) sowie Werder Bremen, SC Freiburg, FC Schalke 04, Hertha BSC, TSV 1860 München und Eintracht Frankfurt (1).

Ein Thüringer ist nicht im Aufgebot. Das war 1997 etwas anderes. Da spielte eine DFB-Auswahl, damals die U17, auch im Freistaat. In Rudolstadt (3.200) und zwei Tage darauf in Gera (11.000) sahen im November mehr als 14.000 meist junge Zuschauer die beiden Begegnungen mit Frankreich.

Das „Fußball-Magazin“ Nr. 6/1997 titelte damals „Tolle Länderspielkulisse in Gera und Rudolstadt“. Unter Trainer Klaus Sammer war mit Carsten Sträßer (FC Carl Zeiss Jena) ein Talent aus dem Gebiet des Thüringer Fußball-Verbandes (TFV) im Kader. Dabei waren auch  die „Ex-Thüringer“ Norman Loose und Clemens Fritz vom VfB Leipzig, die zuvor vom FC Rot-Weiß Erfurt in die Messestadt gewechselt waren.

Aber zurück zur U16 und zum November 2018. Da das Spiel am 9. November, einem historischen Datum mit Mauerfall 1989, aber auch Reichspogromnacht 1938, stattfindet, entschied der DFB, das Länderspiel in Gotha zu nutzen, um eine deutliche Botschaft im Rahmen der Kampagne #Herzzeigen auszusprechen.

„Fußball und Sport im Allgemeinen sollten Vorbilder für eine freie und tolerante Gesellschaft sein und wirklich alle Menschen unabhängig von Glauben und Herkunft verbinden“, sagt U16-Delegationsleiter Thomas Schulze.

Der DFB teilt in diesem Zusammenhang mit: „In der Vorbereitung setzten sich die Spieler nicht nur wie üblich mit Taktik und Gegner, sondern auch mit den historischen Ereignissen des 9. November 1938 auseinander. Am Dienstagabend informierte Benjamin Grünewald von ‚Topf und Söhne’ im Teamhotel mit einer Ausstellung. ‚Topf und Söhne’ errichtete damals die Krematorien für das Konzentrationslager in Auschwitz und setzt sich heute für Bildungs- und Aufklärungsarbeit rund um Ausgrenzung und Diskriminierung ein.

Am Spieltag selbst wird der Stadionsprecher vor dem Anpfiff eine Botschaft verlesen und es wird den damaligen Opfern gedacht. Anschließend versammeln sich die deutsche und die tschechische U 16-Nationalmannschaft für ein gemeinsames Mannschaftsfoto hinter einem Banner mit der Aufschrift "Für Vielfalt – gegen Diskriminierung". Im Stadion werden aufgrund eines Schul-Wandertages mehr als 2.500 Kinder und Jugendliche sein, so dass der Geschichtsunterricht Spieler und Zuschauer gleichermaßen bildet.“

Hartmut Gerlach