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STOPP - aktive Gewaltprävention

Um unseren Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern ein zusätzliches Instrument zur Deeskalation und Gewaltprävention an die Hand zu geben, lief in der Rückrunde der Saison 2023/24 in drei KFA-Gebieten ein Pilotprojekt. Mit bis zu zwei Spielunterbrechungen von jeweils fünf Minuten sollten die Unparteiischen in den KFA Jena-Saale-Orla, Ostthüringen und Westthüringen reagieren, um wiederholt aggressiven Spielsituationen zu entgegnen. Dabei ist es unerheblich, ob die Aggressionen von Spielern, Funktionären oder dem Publikum ausgehen. Ab dem 01.07. ist dieses Vorgehen deutschlandweit einsetzbar und kann in allen Amateurligen angewandt werden.

Es handelt sich nicht um eine Regeländerung, sondern eine konkrete Handlungsanweisung für unsere Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter, die vom bestehenden Regelwerk gedeckt ist.

Fragen und Antworten

Mit dem „Konzept STOPP“ möchten wir unseren Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern eine konkrete Handlungsanweisung an die Hand geben, um eine drohende Eskalationsspirale zu stoppen und dynamische sowie über-emotionale Abläufe während eines Spiels gezielt zu unterbrechen. Das einfache, leicht vermittelbare Instrument soll dabei helfen, Gewaltvorfälle und Spielabbrüche zu verhindern.

Der Schiedsrichter soll die Spielunterbrechung einsetzen, wenn Personen auf dem Sportgelände ein wiederholt lautes, aggressives Verhalten an den Tag legen und der Schiedsrichter die Situationen mit den bekannten Mitteln (z.B. Ermahnungen und Verwarnungen, Feldverweisen, Ermahnung über die Ordner) nicht beruhigen kann. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um eine Auseinandersetzung zwischen Spielern, Zuschauern, Funktionären oder anderen Beteiligten handelt.

  1. Der Schiedsrichter läuft zum Anstoßpunkt, ruft beide Spielführer und Trainer zu sich. Er erläutert allen Beteiligten den Ablauf der Spielunterbrechung.
  2. Die Mannschaften begeben sich in die Nähe ihrer Strafräume und verbleiben dort, bis der Schiedsrichter das Zeichen zur Wiederaufnahme des Spiels gibt. Widersetzen sich einzelne Akteure dieser Anweisung, kann der Schiedsrichter dies ahnden, zum Beispiel über eine Verwarnung.
  3. Trainer und Teamoffizielle gehen zum Schiedsrichter und nehmen dessen Anweisungen entgegen. Anschließend verhalten sie sich ruhig und versuchen, beruhigend auf ihre Spieler oder Zuschauer einzuwirken.

Weitere wichtige Hinweise:

  • Das Betreten des Spielfeldes durch weitere Personen ist nicht erlaubt.
  • Ordner können in die Ansprache mit einbezogen werden.
  • Die durch die Maßnahme verlorene Zeit wird nachgespielt.
  • Vor der Spielfortsetzung sind etwaig notwendige persönliche Strafen auszusprechen.

Downloads zum Thema

Dateiname Info Datum
DFB-TFV-STOPP-KONZEPT_2024.pdf 1 MB 29.07.2024 15:11

Ansprechpartner

Volker Westhaus

Passstelle, Schiedsrichterwesen, Verbands-/Sportrecht, Gewaltprävention
Augsburger Str. 10
99091 Erfurt
0361 / 34767 - 25
www.tfv-erfurt.de