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Verband 12. 11. 2020

Ewige Tabelle (24.): zwölf Jahre in der II. DDR-Liga

In den bisherigen 30 Spieljahren haben in der höchsten Spielklasse des Thüringer Fußball-Verbandes (TFV), die als Landesliga, Verbandsliga und nun Thüringenliga bezeichnet wurde und wird, 65 Vereine gespielt. Die Reihe der Vereine, die hier ihre sportliche Heimat hatten, reicht vom BSV Eintracht Sondershausen (23 Saisons) bis zum TSV 08 Holzthaleben (1).

In Zusammenarbeit mit Andreas Kästner (Sömmerda), Mitglied der Arbeitsgruppe (AG) „Archivwesen im TFV“ und Chef-Statistiker, der uns die Texte liefert, wollen wir Ihnen die Vereine der „Ewigen Tabelle“ vorstellen:

Heute (24): FC Eisenach – Landesmeister von 2014

„In der Bundesliga oder der DDR-Oberliga wie die Handballer der Stadt am Fuße der Wartburg waren die Eisenacher Fußballer nie vertreten. Dafür kann die einstige BSG Motor immerhin auf zwölf Spieljahre Zweitklassigkeit in der DDR-Liga verweisen.

Die Geburtsstunde des ersten Vorläufers vom heutigen FC, dem Sport-Club Borussia Eisenach, ist auf den 1. Dezember 1924 datiert. Zu jener Zeit existierten jedoch bereits andere Fußballvereine in der Stadt. Der von den Borussen 1933 sportlich errungene Titel des Meisters im Gau Wartburg fiel einem Punktabzug zum Opfer, ebenso die damit verbundene Qualifikation zur Endrunde der Mitteldeutschen Meisterschaft. Erfolgreicher in jener Zeit war der Lokalrivale Spielvereinigung 09, der 1935 und 1937 zweimal die Meisterschaft im Kreis Wartburg gewinnen konnte.

Der 1950 entstandenen BSG Motor, mit den Automobilwerken als Trägerbetrieb, gelang es in den 1960er Jahren, sich in der zweitklassigen DDR-Liga zu etablieren. Bestes Ergebnis war 1968/69 der achte Platz, doch bereits ein Jahr später führte der Weg in die Erfurter Bezirksliga.

Den beiden dort errungenen Meistertiteln 1973 und 1981 folgten dann nur noch kürzere Ligaauftritte. Der FDGB-Bezirkspokal wanderte ebenfalls zweimal, 1985 und 1988, in die zu jener Zeit nahe der Grenze zur BRD liegende Kreisstadt. Bei insgesamt 18 Teilnahmen am FDGB-Pokal der DDR kam Motor aber nie über die 2. Hauptrunde hinaus.

Noch ruhiger wurde es um den Eisenacher Fußball für lange Zeit nach der Wende. Erst mit dem Zusammenschluss des FC Wartburgstadt mit der Fußballabteilung des Lokalrivalen ESV Lokomotive und der SG Hörseltal aus dem Stadtteil Stedtfeld im Jahr 2011 begann ein Aufschwung. Bereits drei Jahre später durfte sich der junge FC Eisenach Thüringenmeister und Oberligaaufsteiger nennen. Doch leider hatte man schnell die eigenen Grenzen erreicht, der freiwillige Rückzug ging 2016 einher mit dem sportlichen Abstieg aus der Oberliga. Und bereits zwei Jahre später erwies sich selbst die Thüringenliga als zu schwer.“

Andreas Kästner/Hartmut Gerlach