Verband 09. 12. 2020

Ewige Tabelle (30): Rainer Schlutter und Konrad Weise erlernten in Greiz das „Fußball-ABC“

In den bisherigen 30 Spieljahren haben in der höchsten Spielklasse des Thüringer Fußball-Verbandes (TFV), die als Landesliga, Verbandsliga und nun Thüringenliga bezeichnet wurde und wird, 65 Vereine gespielt. Die Reihe der Vereine, die hier ihre sportliche Heimat hatten, reicht vom BSV Eintracht Sondershausen (23 Saisons) bis zum TSV 08 Holzthaleben (1).

In Zusammenarbeit mit Andreas Kästner (Sömmerda), Mitglied der Arbeitsgruppe (AG) „Archivwesen im TFV“ und Chef-Statistiker, der uns die Texte liefert, wollen wir Ihnen die Vereine der „Ewigen Tabelle“ vorstellen.

Heute (30): 1. FC Greiz – sechs Jahre Landesligist

„Der 1. FC Greiz feierte kürzlich sein 100-jähriges Jubiläum. Am 12. Mai 1920 von Fußballspielern der Greizer Turnerschaft ins Leben gerufen, wurde der Club 1930 Meister im Gau Osterland. Wenig später entstand auch der vereinseigene Tempelwaldsportplatz, dem noch heute als Heimstätte dienenden Gelände der Kicker in der als ‚Perle des Vogtlands‘ bezeichneten Kreisstadt an der Weißen Elster.

Ein Jahr nach dem Gewinn des Geraer Bezirksmeistertitels 1958 schloss sich die BSG Chemie mit der BSG Textil zur BSG Fortschritt Greiz zusammen. Diese Bündelung der Kräfte schlug sich 1961/62 im Gewinn des Doubles im Bezirk Gera wider, jedoch sollte dem Sprung in die 2. DDR-Liga mit deren Ende 1963 die sofortige Rückkehr in die Bezirksliga folgen. Auch die Liga-Saison 1971/72 blieb für die Fußballer der Industriestadt die einzige im Unterbau der DDR-Oberliga.

Bereits zuvor waren die beiden späteren DDR-Nationalspieler Konrad Weise (86 Länderspiele) und Rainer Schlutter (4) aus dem Juniorenbereich der BSG Fortschritt hervorgegangen.

Nach dem Abstieg der Fortschritt-Nachfolger BSG Greika und der wiedergegründeten BSG Chemie aus der Bezirksliga, kam es 1988 erneut zur Fusion. Es entstand die Industriesportgemeinschaft (ISG) Greiz.

Doch erst 1991 trug diese Fusion Früchte, der FC Greiz als eigenständiger Nachfolger schaffte den Sprung in die Thüringenliga. Mit Rückkehrer Jürgen Bähringer, lange Jahre für den FC Karl-Marx-Stadt aktiv und olympischer Silbermedaillengewinner für die DDR in Moskau, hielt der Club bis 1997 die Klasse.

Für zwei Jahre verschwand der 1. FC in jüngerer Vergangenheit in der Kreisoberliga Ostthüringen, kehrte aber 2019 in die Landesklasse zurück

Andreas Kästner/Hartmut Gerlach