Verband 02. 02. 2021

Ewige Tabelle (42): Vizemeisterschaft Thüringens 1951 war größter Erfolg

In den bisherigen 30 Spieljahren haben in der höchsten Spielklasse des Thüringer Fußball-Verbandes (TFV), die als Landesliga, Verbandsliga und nun Thüringenliga bezeichnet wurde und wird, 65 Vereine gespielt. Die Reihe der Vereine, die hier ihre sportliche Heimat hatten, reicht vom BSV Eintracht Sondershausen (23 Saisons) bis zum TSV 08 Holzthaleben (1).

In Zusammenarbeit mit Andreas Kästner (Sömmerda), Mitglied der Arbeitsgruppe (AG) „Archivwesen im TFV“ und Chef-Statistiker, der uns die Texte liefert, wollen wir Ihnen die Vereine der „Ewigen Tabelle“ vorstellen.

Heute (42.): SV Blau-Weiß 90 Neustadt/Orla – fünf Jahre im Fußballoberhaus Thüringens

 „Drahtwebstühle wurden einst in Neustadt/Orla produziert und der VEB Draweba, ab 1970 dem VEB SKET Magdeburg angeschlossen, war Trägerbetrieb der 1952 gegründeten BSG Motor. Den an den bürgerlichen Sport erinnernden Zusatz ‚Blauweiß‘ hatte die ursprünglich Zentrale BSG schon zuvor aus ihrem Namen streichen müssen. Auf höchster Thüringer Ligaebene vertreten, konnte 1951 die Vizemeisterschaft als wohl größter Erfolg in der Geschichte im Neustädter Fußball gefeiert werden.

Bis zur Wende war man im 1952 fertig gestellten Stadion ‚Rote Erde‘ zumeist in der Geraer Bezirksliga aktiv, verpasste 1963 als Sieger der Staffel 1 gegen Chemie Jena (2:0, 1:4) nur knapp den Meistertitel. Während in der Folge mehrfach nach Abstiegen in der Bezirksklasse neu Anlauf genommen werden musste, drangen die Motor-Kicker zweimal ins Bezirkspokalfinale vor, 1979 landete dabei der Cup durch einen 4:2-Endspielsieg gegen MÖKO Eisenberg nach Verlängerung im Trophäenschrank der BSG.

Auch der im Juli 1990 gegründete heutige SV Blau-Weiß 90 Neustadt/Orla nahm zunächst noch Anlauf in der Bezirksklasse und pendelte dann lange Zeit zwischen Bezirksliga und Landesklasse. Dass sie für höhere Aufgaben prädestiniert sind, deuteten die Blauweißen schließlich im TFV-Pokal-Wettbewerb 2009/10 an, als sie mit Thüringen Weida und Germania Ilmenau zwei Thüringenligisten ausschalteten. Folgerichtig beendeten sie die Saison unter Führung des 59-fachen DDR-Nationalspielers Matthias Liebers, der die Mannschaft seit 2005 trainierte, auch als Ost-Staffelsieger der Landesklasse. Fünf Jahre Verbandsliga schlossen sich an.

Auf den inzwischen möglichen Wiederaufstieg verzichtete man an der Orla im vergangenen Sommer aufgrund des Saisonabbruchs noch, dürfte aber künftig zu den heißesten Anwärtern auf die Spitzenposition in der Staffel 1 zu zählen sein.“

Wird fortgesetzt

Andreas Kästner/Hartmut Gerlach