AOK PLUS Landespokal der Junioren 02. 05. 2022

Finale im AOK PLUS Landespokal der A-Junioren: SG SV Empor Walschleben – JFC Gera 5:4 (0.2; 3:3) n. V.

Wir haben es schon in unserer Vorabinfo vom Sonntagabend berichtet. In Blankenhain sahen knapp 300 Zuschauer, wobei der stimmgewaltigere Teil offensichtlich die SG SV Empor unterstützte, ein denkwürdiges AOK Plus-Pokalendspiel der A-Junioren. Am Ende standen neun Tore, eine Verlängerung, zwei Feldverweise, neun Verwarnungen und  leider auch eine verletzungsbedingte 25-minütige Unterbrechung, in der ein Geraer Spieler (gut Besserung!) im Krankenwagen auf dem Feld vom Notarzt behandelt wurde, zu Buche.

Vielleicht war es auch ein gutes Omen, dass Schiedsrichter  Tarik El-Hallag das Finale des ältesten Nachwuchsjahrgangs eine Viertelstunde später beginnen musste. Nicht abgestimmte Spielkleidung war die Ursache dafür.

Das Spiel begann rasant und beide Mannschaften hatten Chancen. Dazu gehörte auch ein Schuss von Walschleben an die Latte (7.). Nach 21 Minuten die Führung für den JFC Gera. Der war als Favorit in das Finale gegangen, denn die Mannschaft von Dominik Seidel hat in der Verbandsliga, Staffel 1, alle Spiele gewonnen. Die SG SV Empor ist Fünfter in der anderen Staffel.

Das 1:0 für die Ostthüringern entsprang einer unfreiwilligen Vorlage der Abwehr von Empor. Sascha Winefeld hatte freie Schussbahn und netzte ein (21.). Walschleben, trainiert vom Ex-Profi Daniel Bärwolf (RWE, VfB Leipzig, Carl Zeiss Jena, VfB Lübeck) blieb die Antwort nicht schuldig, scheiterte aber mit einem Kopfball (28.). Kurz darauf ein weiterer Fehler der Walschlebener Deckung, der gerade noch ausgemerzt werden konnte. Dennoch erhöhte der JFC noch vor dem Seitenwechsel auf 2:0. Ein weiter Pass erreicht den Schützen Daniel Kunz. Der umkurvte Dave Fernschild im Kasten des Kontrahenten und schob ein (38.).

Nach Wiederbeginn wurde die Begegnung immer nicklicher und der Referee hatte alle Mühe, die Akteure und auch die Bänke zu beruhigen. So musste er zahlreiche gelbe Karten zeigen.

Der Anschlusstreffer, den Ben-Lucas Bärwolf per Strafstoß erzielte (61.), hatte sich irgendwie angebahnt, denn die SG SV Empor kam mit viel Mut aus der Kabine. Sieben Minuten später die Rote Karte für einen Geraer und Freistoß aus 20 Metern. Den zimmerte Maximilian Weigel in die Maschen.

Nun geriet das Match zum offenen Schlagabtausch und der JFC schien trotz Unterzahl durch den Treffer von Nick Stein (77.) wieder auf die Siegerstraße zu geraten. Aber in der durch die Verletzung nötigen Nachspielzeit schaffte Walschleben erneut den Ausgleich.

Auch in der Verlängerung ging es turbulent zu. Dem erstmaligen Führungstreffer durch Clemens Lehmann (93.), der Anspruch auf das „Tor des Tages hat“, ließ Gera durch Jannik Wolf den Ausgleich (108.) folgen. 180 Sekunden später der zweite Strafstoß für Empor. Diesmal verwandelte Moritz Schneider (111.). Dann war auch die SG nach einer Ampelkarte in Unterzahl (113.).

Beim 5:4 blieb es bis zum Ende. Leider erschien der JFC Gera trotz einiger Aufforderungen der Offiziellen des Thüringer Fußball-Verbandes (TFV) nicht zur Siegerehrung

Auch nach diesem Finale haben wir mit beiden Trainern gesprochen:

Daniel Bärwolf (SG SV Empor Walöschleben):

„Es war ein Auf und Ab. Wir haben 0:2 zurück gelegen. In der 1. Halbzeit haben wir einige Fehler gemacht. Aber wie sich die Jungs nicht nur heute, sondern in den ganzen Pokalspielen wieder zurückgekämpft haben, war sensationell. Ein 5:4 in der Verlängerung spricht für sich. Ich glaube immer an die Jungs, auch wenn sie 0:4 zurückliegen. So war es auch heute wieder. Es ist eine Supermannschaft und es macht viel Spaß, mit ihr zu arbeiten. Sie hat sich heute dafür belohnt. Jeder hat für den anderen gekämpft und ist für ihn gelaufen.“

Dominik Seidel (JFC Gera):

„Wir haben heute alle ein riesiges A-Junioren-Pokalfinale gesehen. Meine Mannschaft hat alles reingehauen und alles gegeben. Am Ende lag das Matchglück in vielen Situationen beim Gegner. Aber es war, das kann ich nur noch einmal wiederholen, ein überragendes Pokalendspiel von beiden Mannschaften. Wir wussten, dass wir auch nach dem 2:0 noch eine weitere Schippe drauf legen mussten, weil Walschleben in allen Spielen zurückgekommen ist. Das zeichnet diese Mannschaft auch aus. Wir haben es die Viertelstunde nach der Halbzeit verschlafen. Da ist der Gegner rangekommen.“

Es wird zu den AOK PLUS Landespokalendspielen noch einen weiteren Beitrag geben. Dann haben wir auch Fotos von Mirko Friedel (Jena).

Die Statistik

SG SV Empor Walschleben:

Fernschild, Puschner (82. Gretsch), Hoffmann, Weis, Schneider, Lehmann (118. Raab), Weigel, Zentner, Meißner, Bärwolf, Wagner (63. Weis, 88. Puhl))

JFC Gera
Breuninger, Kamprath (46. Stein), Wolfram, Dräger (95. Eberenz), Winefeld, Peißker, Sachse, Dinter (63. Volkhammer), Wolff, Klotz, Kunz

Zum Aufgebot gehörten außerdem: Schmitt, Panck, Rabe, Rezwani

Schiedsrichter: Tarik El-Hallag, Zuschauer: 289

Torfolge: 0:1 Sascha Winefeld (21.), 0:2 Daniel Kunz (38.), 1:2 Ben-Niclas Bärwolf (61./Strafstoß), 2:2 Maximilian Weigel (68.), 2:3 Nick Stein (77.), 3:3 Henry Zentner (90.+2), 4:3 Clemens Lehmann (93.), 4:4 Jannik Wolff (108.), 5:4 Moritz Schneider (111./Strafstoß)

Besonderes: RK für einen Geraer (67.), GRK für einen Walschlebener (113.)

Hartmut Gerlach