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Andreas Kästner (Sömmerda), seit längerem unser Mann für die Statistiken im Thüringer Fußball-Verband (TFV) und mittlerweile auch in der Arbeitsgruppe (AG) „Archivwesen im TFV“ ein wichtiger Mitstreiter, schaut für uns in diesen Tagen und Wochen in sein schier unerschöpfliches Archiv.
Ab Folge 3 wollen wir den Thüringer Fußball in der Landes-, Verbands- bzw. Thüringenliga - für die höchste Spielklasse im TFV gab es im Laufe der Jahre immer mal wieder unterschiedliche Bezeichnungen - in jeweils einer Saison betrachten. Das soll, so unser Plan, alle zwei, drei Tage geschehen und wird sich über 28 Folgen hinstrecken. Sehr gern greifen wir dafür auf Fotos der Vereine zurück.
Heute: Saison 1990/91
Selbst Experten bereitete es damals einige Mühe, einen Favoritenkreis im zusammengewürfelten Vierzehnerfeld zu benennen. Vor allem Jena, Kölleda, Sondershausen und Veilsdorf wurden als aussichtsreiche Kandidaten auf den Meistertitel gehandelt.
Die auf zwei Wochenenden verteilte Auftaktrunde verfolgten über 2.700 Zuschauer, allein 1.400 hatte das Südthüringenderby Versco Walldorf gegen Lok Meiningen (2:0). Erster Spitzenreiter waren nach einem 4:0 über Gotha die Jenaer, erster Torschütze der Bad Langensalzaer Frank Müller, der gegen Veilsdorf in der 9. Minute traf.
Nach überraschend starkem Beginn der Walldorfer, die nach fünf Runden das Feld anführten, dann aber deutlich abbauten, setzte sich nach und nach das Trio Zeulenroda, Kölleda, Gera ab und bestimmte das Geschehen an der Tabellenspitze bis zum Saisonende.
Zur entscheidenden Partie empfing in der vorletzten Runde Zeulenroda im heimischen Waldstadion die drittplatzierten Geraer. Vor über 2.600 Zuschauern gelang den Gastgebern ein klarer 5:0-Sieg, womit der Titel bei zwei Punkten Vorsprung und dem klar besseren Torverhältnis zu Kölleda praktisch gesichert war. Den Punkt aufs i setzten die Schützlinge von Übungsleiter Klaus Gneupel mit einem 2:0 in der Schlussrunde bei den bis auf den elften Rang durchgereichten Walldorfern.
Über die gesamte Saison hinweg ungeschlagen, stellte der Premieremeister aus dem Vogtland mit 64 erzielten Treffern den besten Angriff und nur 11 Gegentreffern die beste Abwehr und erwies sich somit als würdiger Titelträger und Aufsteiger in die Amateuroberliga Nordost.
Dies ist der damalige Kader. Auf dem Foto von Karsten Schoß, das sicherlich nicht heutgien Ansprüchen genügt, aber immerhin ein Zeitdokument ist, sieht man von links: Jens Riedel, Volker Walther, Jörg Reichenbach, Olaf Nowack, Tino Focke, Robby Boucherifi, Heiko Riedel, Jens Hädrich. Hinten von links: Steffen Haubold, Ralf Lauterlein, Steffen Drechsel, Björn Hädicke, Uwe Baumann, Thomas Effenberger, Alexander Wolf, Ralph Wagner, Birgit Wolf und Siegfried Gneupel. Foto: Karsten Schoß
Jena, Sondershausen und Veilsdorf belegten schließlich hinter den Medaillengewinnern die Plätze vier bis sechs, wobei der Jenaer Jens Sander mit 19 Treffern Torschützenkönig wurde.
Klar abgeschlagen stand Schmalkalden bereits mehrere Spieltage vor Schluss als erster Absteiger in die Bezirksliga fest. Den gleichen Weg mussten die Mühlhäuser gehen, denen es nicht gelungen war, den großen Aderlass im Kader zu kompensieren."
Wird fortgesetzt.
Andreas Kästner/Hartmut Gerlach
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