Ehrenamt 06. 05. 2020

Im „DFB-Club 100“: Manfred Knauft (VFB Friedetal Sollstedt/Fußballkreis Nordthüringen)

Auch für das Jahr 2020 konnten die neun Kreis-Fußballausschüsse (KFA) jeweils eine Person für den Ehrenamtspreis des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) vorschlagen. Alle Preisträger sind zu einem Dankeschön-Wochenende, das der TFV seit längerem gemeinsam mit dem Bayerischen Fußball-Verband (BFV) durchführt, eingeladen und erhalten eine DFB-Ehrenamts-Urkunde.

Vier Thüringer Ausgezeichnete werden zudem noch in den „Club 100“ des DFB aufgenommen. Das geschieht im Rahmen einer zentralen Ehrungsveranstaltung rund um ein Länderspiel. Aus Thüringen sind das im Jahre 2020 diese Ehrenamtler:

Andreas Agsten (SV Einheit Altenburg/FK Ostthüringen) - am 01.05.20 vorgestellt -

Dieter Fuhr (SG An der Lache Erfurt/FK Erfurt-Sömmerda) - am 03.05.20 vorgestellt -

Janina Geiler (LSV 40 Oettersdorf/FK Jena-Saale-Orla) - am 29.04.20 vorgestellt -

Manfred Knauft (VfB Friedetal Sollstedt(FK Nordthüringen) - am 06.05.20 vorgestellt

Hier nun die letzte Folge.

Manfred Knauft: „Er ist das Gesicht des Fußballs in Sollstedt.“

„Manfred Knauft ist das Gesicht des Fußballs in Sollstedt“, schreibt der Kreis-Fußballausschuss (KFA) Nordthüringen in seiner Begründung zum Vorschlag für den Kreisehrenamtspreis und fügt hinzu, „seine Funktion erfüllt er mit Hingabe und hervorragendem Engagement.“

Dabei ist der fast 71-Jährige, der auch in Sollstedt geboren ist, arbeitsmäßig durchaus sehr eingespannt gewesen, wobei die berufliche Entwicklung schon bemerkenswert ist. Der gelernte Grubenelektroschlosser begann noch ein Studium zum Bergbauingenieur. Mit dem Diplom in der Hand arbeitete er fortan unter Tage im Kaliwerk Sollstedt.

Kraft gehörte nach der Wende zu denjenigen, die sich durch die Schließung des Kaliwerkes eine neue Tätigkeit suchen mussten. Die fand er im Spezialtiefbau.

Im Wettbewerb zwischen Schwimmen und Fußball entschied sich der junge Manfred für das runde Leder. Dem konnte er bei der damaligen BSG Aktivist Sollstedt nachjagen. Auch ein fünfjähriges Gastspiel in der Bezirksliga in Sondershausen gehörte zur fußballerischen Karriere des Talents, der schon mit 17 Jahren der Bezirksligamannschaft in seinem Geburtsort angehörte.

Bis 1997 hieß die Sollstedter Sportgemeinschaft noch Aktivist. Dann folgte die Trennung und die Gründung des VfB Friedetal Sollstedt. Noch davor übernahm der verheirate Familienvater (ein Sohn) Verantwortung als Vorsitzender bzw. Stellvertreter. Eine Aufgabe, die ihn mehr als 30 Jahre lang beschäftigte. „Ich war über 80 Prozent dieser Zeit der Vorsitzende“, sagt er uns. Im letzten Jahr hat er das Ehrenamt abgeben. „Jetzt muss endlich mal die Jugend ran“, sagt er und sein Lachen ist durch das Telefon zu hören. „Aber ich bin als Ehrenpräsident noch immer voll dabei“, lässt er keine Zweifel daran, dass er sich im Ehrenamt keineswegs in den Ruhestand begeben will.

Gegenwärtig zählt der Fußballverein ungefähr 180 Mitglieder. In dem sei, schreiben Verein und KFA, Manfred Knauft die „gute Seele“. „Von seinem Organisationstalent, seinem enormen Fachwissen und seiner Hilfsbereitschaft profitiert der gesamte Verein enorm“, heißt es im Auszeichnungsvorschlag wörtlich.

Er habe manches, was das Bauen betraf, im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten angestoßen, wobei die Gemeinde immer ein guter Unterstützer war, blickt Knauft zurück. Zudem habe er zu zahlreichen Personen einen guten Draht gehabt. Das helfe noch heute.

Nicht vergessen möchte das neue Mitglied im „DFB-Club 100“ den Dank an seine Familie, insbesondere seine Ehefrau. Sie habe ihn all die Jahre unterstützt, damit er seine Aufgaben beim VfB im Ehrenamt erfüllen konnte.

Nun will er mehr Zeit mit der Familie verbringen. Darin eingebunden sind sicher dann, wenn Corona vorbei ist, auch Besuche beim Enkelkind in Hamburg. Dass er jedoch auch immer mal wieder auf dem Sportplatz seines Vereins auftauchen wird, steht sicher außer Frage.

Hartmut Gerlach