Ehrenamt 31. 03. 2020

Thüringer Fußball steht nicht abseits (5): SV Dietzhausen spielt zwar keinen „Weltklassefußball“, hilft aber

Der SV Dietzhausen spielt in der Kreisoberliga Rhön-Rennsteig und nimmt dort nach 15 Begegnungen den 11. Platz ein. Doch wie bei allen Fußballmannschaften in Thüringen und in ganz Deutschland tritt der Sport in diesen Tagen und Wochen in den Hintergrund. Auch für Trainer Sebastian Wendt (37), der als Postbote sein Geld verdient.

Dennoch haben wir ihn zunächst um ein kurzes Statement zur sportlichen Entwicklung seines Teams gebeten. Er sei sich sicher, dass die Mannschaft in der Rückrunde noch einige Punkte holen und sich auch tabellenmäßig verbessern werde, zumal man zwei starke Zugänge habe, sagte er uns. Wendt tendiert übrigen für eine Annullierung der Saison, auch wenn das für die Aufsteiger nicht gut wäre. Denkbar wäre aus seiner Sicht vielleicht auch eine Play Off - Runde.

Aber unser Thema ist natürlich das Angebot des Kreisoberligavereins in Zeiten der Corona-Krise. Zur Begründung der Hilfsaktion seines Vereins erklärt uns der Trainer: „Wir haben uns gedacht, wenn wir schon keinen ‚Weltklassefußball’ spielen können, dann sollten wir unseren schon betagteren Anhängern ein Stück weit unter die Arme greifen. Es geht um Hilfe beim Erledigen von Besorgungen für sie außerhalb der Wohnung und betrifft vor allem die Nachbarorte Mäbendorf, Dillstädt und Wichtshausen. Hier wohnen Trainer, Spieler und Funktionäre.“

Um auf die Aktion des SV Dietzhausen aufmerksam zu machen, wurde extra ein Flyer angefertigt, der in Geschäften und an markanten Stellen des Suhler Ortsteils im Tal der Hasel mit seinen mehr als 1.100 Einwohnern ausgelegt wurde.

13 Vereinsmitglieder sind derzeit beteiligt. „Das reicht vom Abteilungsleiter, über die Trainer, Spieler bis zu den Spielerfrauen“, so Sebastian Wendt. Nun muss man abwarten, wie sich das Ganze herumspricht und wie das Hilfsangebot angenommen wird.

Hartmut Gerlach